Alle Meerleute kommen, um mich zu verabschieden.
Ein bisschen schwer ist mir ja schon ums Herz,
als ich mich in die Kanonenmuschel setze.
Aber es muss sein.
Dies ist nicht meine Welt.
Die Muschel klappt zu.
Das geht deutlich schneller wie das Öffnen.
Um mich herum ist es dunkel.
Ich höre die Meerleute ein Abschiedslied singen - es
klingt ein bisschen wie das Lied der Wale.
Die Muschel ist wie ein Fahrstuhl der Tiefsee.
Geschützt in ihrem Innern bin ich wie in einer Druckkammer.
Es passiert mir nichts.
Aber dann bewegt sie sich nicht mehr.
Und es schaukelt.
Wir sind wohl an der Meeresoberfläche angekommen.
Poch, Poch!
Sie reagiert auf mein Zeichen und öffnet sich etwas.
Luft!
Richtige, echte, normale Luft!
Erst mal muss ich Husten, danach klappt das Atmen wieder normal.
Ich quetsche mich ins Freie.
Und dann heißt es schwimmen.
Nicht weit - denn in der Nähe treibt eine verlassene Rettungsinsel.
Ringsum nur Wasser. Keine Küste.
Aber die Insel sieht stabil aus.
Ich klettere in das schaukelnde Gefährt.
»Tschüss, Muschel. Und vielen Dank.«
Deckel zu.
Eingedost wie eine Sardine treibe ich mit meiner Insel auf der Endlosigkeit des Ozeans.
Keine Ahnung, wohin diese Fahrt mich führt.
Ohne Nahrung und Wasser werde ich das alles nicht lange aushalten.
Trotzdem bin ich erst einmal froh, an der Oberfläche zu sein und richtige Luft zu atmen.