Tagebuch von Mara

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Natürlich bin ich heute sehr aufgeregt.
Ich bin noch nie geflogen, deshalb ist der Airport doppelt aufregend.

Alles ist neu für mich und sehr aufregend.

Ich war natürlich viel zu früh da und habe einige Zeit im Flughafencafé gewartet.

Floh darf hier nicht frei rumspringen.
Er muss in seiner Tasche bleiben.

Ich bin ja schon froh, dass er als Handgepäck mitfliegen darf und nicht in eine Box in den Laderaum muss.

Und natürlich trage ich das neue Kleid.
Fühle mich darin irgendwie besonders toll heute.

Endlich der Aufruf zum Einchecken.
Ich bin ja so gespannt auf dieses Erlebnis.
Fröhlich schiebe ich meinen Kofferwagen zur Gepäckkontrolle.

Alles Okay.
Nichts im Gepäck, was nicht rein darf.
Ich komme problemlos durch die Schleuse.

Der Flughafenangestellte wünscht mir noch einen guten Flug, ehe er mich zum Transferbus auf dem Rollfeld entlässt.

Gleich geht es los - freu, hüpf.

Das Gepäck kommt in den Laderaum.
Die Passagierkabine ist ja nicht so riesig.
Aber Floh bleibt bei mir.

Bitte anschnallen.

Ah, fünf Gewinner der Hundefutter-Reiseverlosung sind an Bord.
Und alle sind Frauen!
Jede hat ihren Hund dabei.

Die Aero Line erhebt sich in die Luft.

Es ruckelt etwas, aber das gilt ja nur für den Start.
Niemand hat Flugangst.

[/b]

[Mara]

Eigentlich ist es schön, mit so vielen Hundemenschen zusammen zu sein.
Man sieht, wie sehr die Hunde an ihren Menschen hängen.
Da wird geschmust, was das Zeug hält.

Natürlich begrüßen sich die Hunde auch gegenseitig.

Um mein neues Kleid zu schonen, habe ich ein Shirt über gezogen.
Da ich Floh ja die meiste Zeit auf dem Schoß halte, ist das besser so.

Allerdings würde Floh viel lieber mit allen Hunden hier spielen.
Mit allen!

Das geht leider nicht.

Theodora von Bergenheim hat ihren schwarzen Zwergspitz mitgenommen.
Der Hund heißt Lord Ludowigus von Brantalien - oder so ähnlich.
Jedenfalls ein riesiger Stammbaum und alter Hundeadel, behauptet sie.
Ludowigus hat viele Ausstellungen besucht, mehrere Preise gewonnen.

Er gibt sich nicht mit, wie sie sagt, Straßenködern ab.
Er bleibt im Korb.

Armer Kerl.
Ich habe den Eindruck, er würde lieber mit Floh spielen.
Aber Theodora ist eine echte Zimtzicke.
Ich glaube, niemand hier mag sie.

Der Flug dauert ja lange. Ich werde jetzt ein wenig schlafen.

[/b]

[Ischade]

Achja, solche Leute, die glauben, sie wären was besseres, trifft man auch immer und überall. ich strafe die ja meist mit Igrnoration.
Genieß den Flug, Mara.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ich glaub, ich spinne!

Hab ein wenig unruhig vor mich hingedöst und als ich dann in die Nacht hinaus schaue,
da sehe ich doch tatsächlich .... Ist natürlich Quatsch!

Niemand setzt sich als blinder Passagier auf einen Flugzeugflügel!
Oder doch?

Ich reibe mir die Augen.
Nein, da sitzt keiner.

Uff!

Anscheinend habe ich wirklich diesen Urlaub nötig, um meine übersteigerten Sinne etwas zur Ruhe zu bringen.
Ich schaue trotzdem noch einmal raus.

Ich spinne nicht!
Das fliegt etwas - oder jemand!

Ich find den Kerl ja erst mal recht lustig - wenn
auch ein bisschen wahnsinnig, wie er so nahe am Flieger bleibt.

Aber dann gibt er »Gas« und gesellt sich nach vorne zum Cockpit.

Für die Piloten ein Riesenschreck, was ich daran merke, dass sie das Steuerruder
rumreißen und der Flieger erst mal ins Trudeln kommt.

Aber der Kerlist nicht verrückt.
Er weiß genau, was er tut.

Das merkt man daran, dass er sich mit seinem, hm, Teppich (?)
direkt vors Cockpit bewegt und so den Piloten die Sicht nimmt.

Die könnten sicher auch nach ihren Instrumenten fliegen,
aber instinktiv versuchen sie natürlich, einen Zusammenprall zu verhindern.

Die Maschine gerät in einen Sinkflug.
»Anschnallen«, ruft der Pilot ins Mikrophon.
Wir Passagiere halten krampfhaft unsere Hunde fest.

Es geht tiefer und tiefer.

Kabumm!

Das war es dann.
Die Maschine schlägt hart auf.
Um Haaresbreite hat sie das Bauwerk verpasst.

Huch, scheint eine Pyramide zu sein.
Wir wollten doch gar nicht nach Ägypten!
Als wenn das jetzt eine Rolle spielen würde.

»Jemand verletzt?«
Niemand.
Wir alle haben den Absturz heil überstanden, inclusive der Hunde.
Passagiere und Piloten wohlauf.
Nur die Maschine ist hinüber.

Erst mal raus aus der Maschine.
Nach kurzem Check ist klar, dass sie nicht explodieren wird.

Wir sind meilenweit von jeder Flugroute entfernt. Funkgerät ist auch kaputt.
Mist.
»Wir werden alle zusammen bleiben«, entscheidet der Pilot, »und die Nähe des Fliegers nicht verlassen.
Es kann nicht lange dauern, bis wir gefunden werden.«

Der arme Ludowigus darf immer noch nicht aus dem Körbchen.
Vermutlich ist seinem Frauchen der Wüstensand zu schmutzig.

Es wird Abend.
Ein kleines Feuer soll die kalte Wüstennacht abmildern.

Wohl fühlt sich niemand hier.
Schlangen und Skorpione wirken bedrohlich.

Ein wenig Vesper hat jeder dabei.
Wir essen. Und wir schweigen.
Der Pilot ist sicher, dass morgen Rettung kommt.
Ich habe da so meine Zweifel.

[/b]

[rubberduck]

ichbeiMara.png (87.28 KiB) 599 mal betrachtet

Wie ich gerade erst so sehe war ich damals (ungefähr im April/Mai) wohl auch bei Deiner Haus-Einweihungs-Party ... komisch, ich kann mich an nichts erinnern...

[Ischade]

Wir wußten ja alle, das es kein ruhiger Badeurlaub wird... aber gleich ein Flugzeugabsturz!
Ob der nette Teppichpilot Euch da absichtlich hingeführt hat? Oder war es der Fluch der Mumie? Ich drück Dir sämtliche Daumen.

PS: Warum war ich nicht auf Deiner Party eingeladen?

[Mara]

Wie ich gerade erst so sehe war ich damals (ungefähr im April/Mai) wohl auch bei Deiner Haus-Einweihungs-Party ... komisch, ich kann mich an nichts erinnern...

Oh, dann kennst du Paul? die meisten Leute hat ja er eingeladen. Darfst aber gern wieder mal vorbei schauen, wenn ich denn doch mal zu Hause sein sollte

Wir wußten ja alle, das es kein ruhiger Badeurlaub wird... aber gleich ein Flugzeugabsturz!

Ja, ihr wußtet das. Aber ich doch nicht
ich wollte nur urlauben. Hoffentlich werden wir morgen dann auch wirklich gerettet

PS: Warum war ich nicht auf Deiner Party eingeladen?

Das musst du Paul fragen. ich hab da ja eh noch keinen gekannt, sondern war ganz neu zugezogen. Aber wenn du mir in klickytown mal über den Weg läufst, lade ich dich auf ein Eis ein.

[Ischade]

Na, das hoffen wir doch mal, dass Du bald gerettet wirst - aber wie ich Dich kenne, schaffst Du das wieder ganz allein!

Eis? Lecker... Vielleicht nehmen die Vampire mich ja mit, wenn sie in den Urlaub fahren und machen Halt in Klickytown!

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Der Pilot als einziger Mann in der Gruppe hat sich selbst zum Chef erklärt und befohlen,
dass alle dicht beieinander bleiben und einfach abwarten sollen.
Hilfe sei bestimmt schon unterwegs.

Klingt ja sehr vernünftig.

Aber dicht beieinander ist unzumutbar, wenn einen ein menschliches Bedürfnis bedrängt.
Ich entferne mich also etwas.
Floh freut sich darüber, hofft er doch auf einen Spaziergang.
Aber ich will ja nicht weit gehen.

Der erste Geier wartet schon auf dem Rumpf des Flugzeugs.
Kein gutes Zeichen!

Aber Rettung naht.
Eine Karawane kommt herbei, die mit freudigem Hallo begrüßt wird.

Ich bin noch abseits, beeile mich jetzt aber.
Schließlich will ich ja auch gerettet werden.

Lord Ludowigus von Brantalien fällt wohl gerade ein, dass er ein echter Hund ist.
Er springt aus seiner Tragetasche und kläfft knurrend einen der Beduinen an.

Dass Theodora ihn fast hysterisch zurückruft, interessiert ihn überhaupt nicht.

Ich bin noch um die Ecke, als ich Ludowigus kurz aufjaulen höre.
Nun bin ich vorsichtig und bleibe in Deckung.
Ich spähe vorsichtig zum Geschehen.

Der kleine Spitz hat wohl einen kräftigen Tritt bekommen.
Er liegt leblos am Fuß der Pyramide.

Die Beduinen richten Gewehre auf die Gestrandeten.
So sehen normalerweise keine Retter aus.
Ganz im Gegenteil!

Und dann geht alles sehr schnell.

Die Menschen werden gefesselt, aneinander gebunden und gezwungen,
den Kamelen im Gänsemarsch zu folgen. Die Hunde laufen freiwillig mit.
Was immer diese Banditen mit ihren Geiseln vorhaben, es kann nichts Gutes sein.

Die Beduinen haben das ganze Gepäck aus dem Flugzeug geholt und alles aufgeladen.
Mehr können ihre Tiere jetzt nicht mehr tragen.
Die Menschen, auch die Räuber, müssen zu Fuß gehen.

Was mache ich jetzt?

Ich will nicht allein in der Wüste bleiben.
Aber ich will auch nicht in die Hände von Banditen fallen,
die ihren Gefangenen gewiss nicht freundlich gesinnt sind.

Ich stehe wie gelähmt.

[/b]

[Mara]

Und dann sind sie alle fort.

Floh leckt winselnd Ludowigus ab.
Ich trage den kleinen Kerl erst mal ans verlöschende Feuer.
Scheint nichts gebrochen zu sein nach meinem laienhaften Verständnis.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.
Aber dann zuckt der kleine Körper doch und bald danach steht der Hund auf.
Er zittert noch ein wenig.

Als er dann seinen Kopf an meinem Bein reibt, wird mir klar, dass ich zwar
mutterseelenallein und von allen Menschen verlassen bin, aber nun zwei Hunde am Hals habe.

»Wenn du erwartest, dass ich dich mit ›euer Lordschaft‹ anrede, bist du schief gewickelt«, murre ich.
»Für mich bist du nicht mehr als eine Zecke.«

Ludowigus wedelt erfreut mit dem Schwanz.
Nun gut, ab jetzt wird er also Zecke heißen - zumindest so lange, wie er irgendwie zu mir gehört.

Ich durchsuche den Flieger.
Der Geier schreit empört.
Seiner Meinung nach bin ich Futter und habe endlich abzudanken.

Na ja, viel Brauchbares finde ich nicht.
Immerhin zwei Wasserflaschen und ein paar Snacks.
Und Hundefutter, sogar eine ganze Menge davon.

Die Koffer sind ja alle weg. Leider!
Was gäbe ich jetzt für andere Klamotten, Jeans oder so was.

Hinter dem Pilotensitz steckt ein Rucksack.
Der wurde zwar auch geplündert, aber er ist noch brauchbar.
Den stopfe ich voll.
Eine Hundedecke ist auch noch da. Auch die nehme ich mit.

Und nun?
Wohin?

Nirgendwo hin.

Der Pilot sagte doch, dass man uns suchen wird und Rettung nicht weit sei.
Ich muss hier nur ein wenig aushalten.
Aber falls die Banditen noch einmal kommen sollten, will ich wenigstens alles Brauchbare etwas entfernt versteckt haben.

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[Ischade]

Au weia!!! Das werden doch keine IS-Leute gewesen sein

Aber da ist ja immernoch der geheimnisvolle Teppichflieger. Der wird doch mit den Bandieten nicht unter einer Decke stecken? Und da ist auch noch die Pyramide... Hm...

Es bleibt wie immer spannend!

[Mara]

Nö, keine Bange. Das war nicht die IS. Soviel sei verraten - wir sind schließlich in der Klickywelt und nicht auf N24

Was dein "Hm ... " betrifft -meinst du, dass morgen keine Rettungsmannschaft kommt?
Das wäre ja schrecklich

[Jolande]

Ist das aufregend! Der Mann auf dem fliegenden Teppich sah eigentlich viel zu freundlich aus, um mit den Banditen unter einer Decke zu stecken. ich bin gespannt, woher diesmal Hilfe kommt - denn kommen wird sie, da bin ich ganz sicher.

[Mara]

Danke, Jolande, du machst mir Hoffnung.
Ist nämlich ein bisschen unheimlich, so allein in der Wüste neben einem Flugzeugwrack.

Aber es gibt das Sprichwort:
Wenn du eine helfende Hand suchst, so findest du sie am Ende deines rechten Armes

Es wäre mir nur viel lieber, mir würde jemand seine helfende Hand entgegen strecken und mich ganz schnell nach Hause holen. Auf Urlaub habe ich jetzt nämlich so gar keine Lust mehr.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Wäre ich nicht in einer solch jämmerlichen Situation, würde ich die Pyramide sicherlich bewundern.
So fehlt mir irgendwie der Blick für die fein gearbeiteten Fresken und die
eigentlich sehr schöne Bildsprache an den Säulen.

Und nun kommen auch noch die Beduinen zurück.
Das sind bestimmt Grabräuber, denke ich.
Die nehmen einfach alles mit, was sie finden können.
Diesmal sind die Kamele unbeladen.
Sie hoffen auf reiche Beute.

Natürlich verstecke ich mich, indem ich mich auf eine Seite der Pyramide begebe.

Floh scharrt an einem Stein herum.
Oh, der ist locker.
Ich krieche dahinter und befinde mich mit den Hunden in einer kleinen Kammer.

Ich halte den Hunden die Schnauzen zu.
Nur still sein.
Keinen Laut machen.
Die Räuber werden nicht ewig bleiben.

Die Räuber entdecken den Stein auch.
Ich höre, wie drauf schlagen.
Sie suchen einen Eingang.

Was ist das denn?
Diese Wand ist beweglich?
Ich drücke und schiebe.

Ja, sie bewegt sich.

Ah, jetzt.
Ich habe den Mechanismus entdeckt!
Ich höre, wie die Räuber den Stein lösen.

Schnell quetsche ich mich in das, was ich für ein Tor halte.
Floh und Zecke bleiben ganz eng bei mir, gerade so, als ahnten auch sie die Gefahr der Entdeckung.

Ich drücke gerade noch rechtzeitig das Tor zu.
Dann lausche ich.

Die Räuber draußen klopfen die Wände ab.
Ich verstehe zwar kein Wort, aber ich denke, sie fluchen.
Den Mechanismus finden sie nicht.
Für sie muss die kleine Kammer einfach nur ein Vorraum sein.

Naja, das ist meine Kammer irgendwie auch.
Und auf dieser Seite gibt es keinen Tormechanismus.
Sieht so aus, als sei ich gefangen.

Mist.

Stunden später entdecke ich dann doch einen gut verborgenen Knopf.
Nur leider öffnet er nicht den Eingang, sondern eine verborgene Seitentür.

Hm, nicht so toll.
Aber ich habe ohnehin keine Wahl.
Irgendwie muss ich ja einen Ausgang finden.
Und wenn hier keiner ist, donn doch hoffentlich woanders.

So geht es weiter und immer weiter.
Ich finde inzwischen die Schalter viel leichter, gelange aber nur in neue Kammern.

Die Hunde folgen mir still.
Sie wittern keinen Ausgang, also bleiben sie einfach bei mir und überlassen mir die Führung.

Ich bin völlig erschöpft.
Es muss längst Nacht geworden sein draußen.
Wieder eine Sackgasse.

Obwohl, da vorn scheint es eine Treppe zu geben.

Nein, heute nicht mehr.
Wenn Unheil dort droht, will ich nicht so total kraftlos sein.

Ein wenig Wasser, wirklich nur wenig, für die Hunde und für mich.
Futter bekommen die beiden auch.

Und dann wird hier erst einmal geschlafen.
Es sind immerhin Hunde. Wenn jemand kommt, werden sie anschlagen (hoffe ich).

[/b]