Liebes Tagebuch!
Was macht man mit einem anhänglichen Baby-Drachen?
Ich habe ihn erst einmal ins Gewächshaus gesteckt und bin dann schlafen gegangen.
Die letzte Nacht war aufregend genug.
Den Sonntag gehe ich dann eher gemütlich an.
Nachdem die Tiere, auch der Drache, alle gefüttert sind, genieße ich den Tag auf
der Liege im Hinterhof und schreibe ein wenig.
Das liebe ich.
Ruhige, friedliche Tage, gemütliches Tippseln und viel Sonne.
Martha werkelt in der Küche. Sie kommt nach Lust und Laune.
Feste Arbeitstage haben wir nicht mehr vereinbart.
Kiki spielt mit den Hunden.
Alle drei lieben es, den Ball zu werfen, zu jagen, zu fangen.
Das Gekläffe dabei nervt ein wenig.
Gut, dass keine Nachbarn da sind, die sich beschweren könnten.
Da Spielvergnügen ist vorbei, als Martha den Hunden mit Fleischwurst zuwinkt.
»Wollt ihr Fresschen?«, ruft sie vergnügt. »Das Verfalldatum ist erreicht. Die muss weg.«
Fresschen?
Das hat noch jemand gehört, der jetzt seinen Kopf aus dem Gewächshaus steckt
und rollende Geräusche von sich gibt.
Martha erschrickt fürchterlich.
»Mara, das geht gar nicht«, schimpft Martha. »Tausend Katzen, zwei Hunde und
den blauen Affen, das kann ich verkraften. Aber das Ding dort - das muss weg!
Das ist zu groß.«
»Das ist ein Baby, Martha.«
»Mir egal. Das macht mir Angst.«
»Schon gut«, verspreche ich eilig. »Das Kleine soll ja gar nicht hier bleiben.
Ich bringe es zu seiner Mutter. Versprochen.«
Martha ist zufrieden.
Das Telefon klingelt. Catty ist dran.
»Ist etwas mit Eddy?«, will ich sofort wissen.
»Er ist durch den Blutverlust noch ziemlich geschwächt und muss sich ausruhen«, beruhigt
sie mich. »Ich wollte nur hören, wie es dem Drachen geht.«
»Er ist satt. Und friedlich.« Ich finde es nett, dass sie fragt. »Morgen besorge ich einen
Anhänger und bringe ihn zurück nach Asala.«
»Anhänger kann ich dir einen leihen«, bietet Catty an. »Ich bringe ihn morgen früh vorbei.«
Das ist prima. Nur ist die Gemütlichkeit jetzt dahin.
Mal schauen, wo dieses Asala liegt.
Oh, ups, ziemlich weit weg. Aber mit dem Auto geht das schon.
Später werde ich noch bisschen was einpacken.
Schätze, in zwei Tagen bin ich zurück.