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Morgen ist ja St.Martinstag.
Dieser Martin wurde im Jahr 316 geboren, trat mit etwa 15 Jahren dem Militär bei und leistete dort seine 25 Jahre Wehrdienst ab. Später wurde er Bischof. Ich hab's ja nicht so mit Militär, Kirchen und Heiligen - ist mir alles nicht so sehr sympathisch. Nun ja, dieser Martin war also in der römischen Armee und damit gehörte er zu den Besatzungsmächten. Wie er da so dem Stadttor zureitet, begegnet er einem frierenden Bettler, der angeblich nur in Lumpen gehüllt war.
Martin nimmt seinen Mantel und zerteilt ihn mit dem Schwert. Eine Hälfte gibt er dem Bettler. Ach ja, es war nicht wirklich sein Mantel. Der gehörte dem Militär. Er hat also fremdes Eigentum beschädigt und verteilt. Übrigens musste er später zur Sühne für diesen Frevel auch drei Tage in Haft.
Martin hielt sich nicht weiter auf, sondern ritt weiter. Und der Bettler fror in dem halben Mantel dann hoffentlich weniger.
Dass Kinder am St.Martinstag mit Laternen singend umher ziehen, soll angeblich auf die Lichterprozessionen zurückzuführen sein, mit denen man später das Grab des Heiligen besuchte. Ich denke eher, der Ursprung geht weiter zurück. Die Bauern stellten ihre Arbeit auf den Feldern ein, auf denen Erntedankfeuer entzündet wurden. Kinder holten von dort mit Strohfackeln das Licht und brachten es nach Hause, denn jetzt wurden die Öfen entzündet. Außerdem wurden Rüben ausgehöhlt und beleuchtet. Trullichter nannte man das. In meiner Kindheit waren diese Rübengeister zu St.Martin tatsächlich noch Tradition (echte Rüben, keine Kürbisse! also kein Halloween).
In meiner Kindheit gab es aber auch schon die Martins-Laternen. Mit richtigen Kerzen drin. Manchmal sind die abgefackelt, was viel Geschrei und Tränen brachte. Alle Kinder der Stadt zogen mit den Lichtern zum Schloss und sangen:
"Hier wohnt ein reicher Mann,
Der uns vieles geben kann.
Vieles soll er geben,
Lange soll er leben."
Und irgendwann kam dann endlich der Fürst auf den Balkon und seine Leute ins Freie, wo sie jedem Kind eine Brezel schenkten. Das war toll!
Tja, wie gesagt - ich habe es nicht geschafft, diese Erinnerungen wirklich aufzubauen. Leider.
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