Tagebuch von Mara

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playmolook
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von playmolook » Donnerstag 28. Januar 2016, 09:42

Hallo Mara!

Jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden, ein klein wenig zumindest! :kicher

Ich habe deinen Umzug in dein neues Heim nun miterlebt und bin gespannt, wie du dich dort weiter einlebst, wie du es noch umgestaltest und was alles an Überraschungen auf dich wartet. :wink
Ich bleibe dran! :great

Liebe Grüße
Maria
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:08

Liebes Tagebuch!

Früh am morgen klingelt es an der Haustüre.
»Wir sind Sven und Paula«, stellt sich der Mann vor. »Wir sind
deine Nachbarn und bringen Brot und Salz zum Einzug.«
Ich bedanke mich.
Diese alte Tradition wünscht ja Wohlstand, Würze, Reichtum. Das ist nett.
»Und ich hoffe, du bleibst lange hier wohnen«, fügt Paula an.

096.jpg

Ich bitte die Nachbarn herein und biete Tee an.
Aber sie wollen nur ein wenig reden.
»Das Haus stand so lange leer«, erzählt Sven. »Drei Jahre sind es jetzt.
Und in den Jahren davor blieben die Mieter immer nur wenige Tage.«
»Weshalb das denn?«
»Wusstest du es nicht?«, entfährt es Paula erschrocken. »Vor über fünf
Jahren sind hier die Besitzer des Hauses ermordet worden.«
»Ich hörte davon«, gebe ich zu. »Es war wohl ein Raubüberfall.«
097.jpg

»Das stimmt«, antwortet Sven. »Man hat die Kerle ein paar Tage später auch
gefasst. Aber sie behaupten bis heute, dass sie nichts über das Kind wissen.«
»Welches Kind?«
»Flint und Mia hatten ein Kind. Ich glaube, es war ein Junge. Ihre Leichen hat
man gefunden. Aber von dem Kind fehlt bis heute jede Spur.«
098.jpg

»Der Junge hieß Lobo. Ich glaube, er war behindert, weil seine Eltern ihn im
Haus hielten und auch nie zur Schule schickten«, ergänzt Paula. »Naja, deine
Vormieter zogen immer so schnell aus, weil es hier spuckt. Das haben sie jeden-
falls behauptet. Aber kein moderner Mensch glaubt an solchen Schwachsinn, nicht wahr?«
»Natürlich nicht«, fällt ihr Sven ins Wort. »Das ist alles übertrieben.«
»Trotzdem komisch, dass Geschirr zu Bruch ging, Schritte ohne Grund ertönten und
Bücher aus Regalen fielen«, murmelt Paula.
099.jpg

»Na, ich habe nichts dergleichen bemerkt«, verspreche ich. »Ich denke,
ich lasse mich auch nicht so einfach von hier vertreiben.«
Sie verabschieden sich, nachdem ich ihnen ein paar Fragen zu meiner Person
beantwortet und somit ihre Neugier gestillt habe.
100.jpg

Wenig später kommt Martha. Sie will natürlich das ganze Haus sehen.
Und danach stellt sie fest, dass ihr das zu viel an Arbeit ist.
Das schafft sie nicht in der gleichen Zeit wie bisher.
»Ach, Martha, das erwarte ich doch auch gar nicht«, verspreche ich. »Wie wäre
es, wenn du nicht mehr nur zwei mal die Woche kommst, sondern vier- oder
fünf Mal? Ich bezahle das natürlich.«
101.jpg

Martha hat Kinder und einige Putzjobs, um die Familie zu versorgen.
Sie stimmt sofort zu, als ich ihr den Lohn nenne. Nun kann sie zwei
ihrer vielen Jobs kündigen und hat es weniger schwer.
»Dann mache ich mal gleich an die Arbeit«, lacht sie fröhlich.
102.jpg

Es klingelt schon wieder. Martha macht auf. Dann ruft sie mich:
»Mara, da ist ein Fremder, der behauptet, dein Freund zu sein!«
»Ein Freund«, hörte ich Charlys berichtigende Stimme. »Habe
ich hier meine Schlüssel vergessen?«
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:13

Ich laufe runter, gebe Charly seine Schlüssel und bestehe darauf, dass
wir jetzt alle Kaffee trinken. Charly und Martha unterhalten sich angeregt,
lachen miteinander und finden sich sympathisch.
»Und was hast du heute noch vor?«, will Charly von mir wissen.

104.jpg

"Ich habe mir vorgenommen, den Dachboden aufzuräumen."
Charly bietet mir sofort seine Hilfe an. Allzulange will er nicht bleiben,
aber falls da größere oder schwerere Sachen sind, könnten wir die zu
zweit sich leichter wegpacken. Finde ich richtig nett von ihm.
Also fahren wir mit dem Fahrstuhl erst mal nach oben.
105.jpg

»Das sieht ja wüst aus«, stöhnt Charly gespielt schockiert. »Am besten
schaffen wir alles, was nach Garten aussieht, erst mal runter.«
»Das sind aber nicht die schweren Sachen«, lache ich.
»Die sind bestimmt darunter vergraben«, schmunzelt er.
106.jpg

Recht hat er. Es kommen wirklich schwere Möbel zum Vorschein, die wir
gemeinsam in das leere Zimmer im unteren Stockwerk bringen. Die Teile
sehen richtig gut aus. Viel zu schade zum Wegwerfen.
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»Nächtes Mal räumen wir so ein Ding vor dem Transport aus«, grinst
Charly, als sich der Schrank öffnet.
»In der Schublade liegt ein Buch«, staune ich und nehme es an mich.
»Das scheint ein altes Tagebuch zu sein.«
»Willst du lesen oder weitermachen?«
108.jpg

Noch ein Schrank. Nur kleiner. Nachdem er steht, sehen wir, dass Spielzeug
darin ist. Ich denke an das verschwundene Kind und mir wird etwas mulmig.
Charky denkt eher an Kiki und ruft nach ihm.
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Wir holen die anderen Möbel noch nach unten. Das ist ein komplettes Kinderzimmer.
Kiki findet das Spielzeug lustig. Und es scheint dieses Zimmer als sein eigenes Reich
zu akzeptieren. Eigentlich perfekt. Das Kleine hatte bisher ja kein eigenes Zimmer.
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Auch das Zimmer nebenan ist komplett. Und es sieht gut aus.
Ich schätze, jetzt habe ich sogar ein Gästezimmer.
Solange ich den Raum für nichts anderes brauche, kann es jedenfalls erst einmal so bleiben.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:16

Sodele, Dachboden ist aufgeräumt. Bleibt noch das Zeug im Garten.
Charly hat sich schon eine Schaufel geschnappt und bereitet den Boden zu.
»Was wird das denn?«, staune ich.
»Wirst du gleich sehen.«

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Das Häuschen vom Dachboden passt hier perfekt hin.
»Ein Mäusegehege«, lache ich.
»Ich dachte eher an deine Meerschweinchen«, grinst Charly.
Denen wird das bestimmt prima gefallen.
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Martha hat den Wäscheständer schon entdeckt und führt ihn seiner Bestimmung zu.
»Das ist doch viel besser als das Trocknen im Badezimmer«, freut sie sich.
114.jpg

Charly hat noch eine Idee.
»Halt mal die Leiter«, bittet er.
Das mache ich natürlich, möchte aber, dass er den Nistkasten nicht abhängt.
»Habe ich nicht vor«, verspricht er.
115.jpg

Wenig später hat er die Schaukel am Baum aufgehängt.
Kiki kommt gelaufen und muss sie sofort testen.
Und es macht ihm richtig Spaß, sich hin- und herzuschwingen.
116.jpg

Charly hat sich verabschiedet. Wieder ein großes Stücl gemeistert.
Mit dem Haus bin ich weitgehend fertig. Prima.
Aber jetzt schnell an den Computer.
Ich will »Die Traumräuber« unbedingt bald fertig stellen.
117.jpg

Wenn das Buch erscheint, wird die Kopfklinik vermutlich eine Menge
unangenehmer Fragen beantworten müssen.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von playmolook » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:41

Hallo Mara!

Das ist ja ganz schön spannend! :great

Du traust dich aber echt was :zitter......in ein Haus einziehen, in dem die Besitzer ermordet wurden! :zitter :zitter :zitter

Jetzt muss ich nur noch heraus finden, wo und wann du Charly kennen gelernt hast....sprich, wie weit ich zurück lesen muss..... :pfeif :kicher

Liebe Grüße
Maria

PS: Uns wurde mal ein Haus angeboten, von dem wir dann erfahren haben, dass sich der Besitzer darin erhängt hat. :huh :ohnmacht So gut es mir vorher gefallen hat, ich habe keine zweite Besichtigung (die geplant gewesen wäre) mehr gebraucht.....:mussweg
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von klickymania » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:49

Wie immer tolle Story und schön fotografiert. Ich glaube ich schicke dir Felix mal für 14 Tage zu Besuch. :pfeif
10 Jahre ein Klicky auf Reisen. Es geht weiter... 2011 - 21
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 28. Januar 2016, 14:54

playmolook hat geschrieben: Du traust dich aber echt was :zitter......in ein Haus einziehen, in dem die Besitzer ermordet wurden! :zitter :zitter :zitter
Na, ob ich das in real Life auch machen würde, kann ich gar nicht sagen. Wobei ein Raubüberfall vermutlich weniger belastende Schwingungen hinterlässt als ein Selbstmord. Andererseits können die Häuser ja meist nichts für das, was sie "erleiden" müssen und freuen sich womöglich über neue Gesellschaft :gruebel
playmolook hat geschrieben: Jetzt muss ich nur noch heraus finden, wo und wann du Charly kennen gelernt hast....sprich, wie weit ich zurück lesen muss..... :pfeif :kicher
Erste Begegnung mit Charly war am 28.12. beim Haus vom Weihnachtsmann auf dem Weg zum Nordpol :kicher
Als ich danach in der Kopfklinik lag, arbeitete er dort als Pfleger und half mir sehr. Nur so als Orientierungshilfe :wink
klickymania hat geschrieben:Wie immer tolle Story und schön fotografiert. Ich glaube ich schicke dir Felix mal für 14 Tage zu Besuch. :pfeif
Felix will doch lieber Städtereisen machen und Natur und Landschaft kennenlernen. :kicher
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von rubberduck » Donnerstag 28. Januar 2016, 15:09

oh weia - ich spüre im Magen gerade dieses Kribbeln, dass sich in den Händen niederschlägt, die dann ebay.de und als nächstes Playmobil Puppenhaus eingeben... NEIN... ich habe echt keinen Platz - aber sooooolche Lust jetzt ein neues Haus zu kaufen und Tapeten etc dafür zu machen und es einzurichten... verflixt - ich brauche jetzt eine gute Ersatzbeschäftigung, sonst ....
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von playmolook » Donnerstag 28. Januar 2016, 15:18

Mara hat geschrieben:
playmolook hat geschrieben: Jetzt muss ich nur noch heraus finden, wo und wann du Charly kennen gelernt hast....sprich, wie weit ich zurück lesen muss..... :pfeif :kicher
Erste Begegnung mit Charly war am 28.12. beim Haus vom Weihnachtsmann auf dem Weg zum Nordpol :kicher
Als ich danach in der Kopfklinik lag, arbeitete er dort als Pfleger und half mir sehr. Nur so als Orientierungshilfe :wink
Vielen Dank! :dank Sobald ich Zeit habe, lese ich mich rein... :great
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Ischade » Donnerstag 28. Januar 2016, 17:19

Hm, vielleicht spuckt es ja gar nicht, sondern Lobo versteckt sich noch irgendwo im Haus. Hat das Haus einen Keller???
playmolook hat geschrieben:Du traust dich aber echt was :zitter......in ein Haus einziehen, in dem die Besitzer ermordet wurden! :zitter :zitter :zitter
Auf der Suche nach einem Spuckort, bin ich einmal auf eine Eigenheimsiedlung gestoßen, die man einfach draufgestellt hatte. Ich frage mich, ob sie den Käufern gesagt haben, was da vorher war?
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 28. Januar 2016, 18:41

rubberduck hat geschrieben: sooooolche Lust jetzt ein neues Haus zu kaufen und Tapeten etc dafür zu machen und es einzurichten...
:hop :hop :hop
Leg los. Das wird bestimmt bombastisch bei dir und wird mich vor Neid erblassen lassen :rockcool
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Freitag 29. Januar 2016, 14:53

Liebes Tagebuch!

Ich habe heute lange am Computer gesessen.
Aber ich muss auch noch etwas anderes erledigen.
In der Abstellkammer fand ich einen Weidenkorb mit Grasabfällen.
Den trage ich nun ins Freie.

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Ich suche die hintere Ecke aus.
Und dann lege ich den Transmitter-Kristall von Alik’thra da hinein.
Wenn der Alien mich besuchen will, verwandelt sich dieser Kristall in eine
riesige Glibberpflanze. Bisher hat mir das Ding immer mein Blumenbeet
kaputt gemacht. Hier kann nichts passieren.
119.jpg

Den Kristall decke ich natürlich zu. Den soll ja niemand sehen. Und hier
beim Laubhaufen steht der Korb auch ganz gut. Mein Igel schaut mich
müde an, so, als wolle er sich über die Störung beschweren.
Dann verkriecht er sich wieder im Laub.
120.jpg

Als es am Abend klingelt, steht Ursid unerwartet vor der Tür.
Ich freue mich sehr, ihn zu sehen.
»Wie bist du aus der Klinik entkommen?«, will ich wissen.
»Ich bin einfach gegangen«, lacht er. »Taubenschlag bot mir viel Geld,
falls er mich weiter untersuchen darf. Aber ich mag ihn nicht.«
»Ich auch nicht. Komm herein und erzähle mir von dir«, bitte ich.
»Ich wollte nur meinen Stuhl abholen«, erklärt Ursid.
121.jpg

Ich bringe ihn zu seinem Stuhl, der unversehrt beim Gästezimmer steht.
Kiki übt nebenan sich auf dem Xylophon.
Das hört sich irgendwie recht melodisch an, was mich erstaunt.
»Neues Haus«, stellt Ursid nachdenklich fest.
»Ging nicht anders«, antworte ich und erzähle ihm, wie es zu dem Häusertausch kam.
122.jpg

Tiger maunzt um Aufmerksamkeit und schnurrt, als Ursid
zu ihm geht und ihn streichelt.
»Deine Katzen fühlen sich sehr wohl hier«, stellt er fest.
»Und warum ist das bedeutsam?«, will ich wissen, weil ich
den seltsamen Unterton bemerkte.
»Katzen sind sehr empfänglich für negative Schwingungen«, antwortet
er. »Sie wären verstört, wenn dies kein guter Ort wäre.«
»Aber du bist nicht sicher«, stelle ich verwundert fest. »Nun, ich fühle
mich wohl hier. Wenn du magst, kannst du heute Nacht hier schlafen.
Es ist ohnehin spät. Wir reden morgen dann weiter.«
123.jpg

Ursid nimmt das Angebot an. Als ich ihm noch ein Glas Wasser
bringen will, schläft er schon tief und fest. Also lösche ich nur
noch die Lampe und gehe leise wieder hinaus.
124.jpg

Ich gehe auch ins Bett. Kiki zieht es vor, in seinem Zimmer zu bleiben.
Schade. Ich fand es immer nett, wenn es bei mir kuschelte.
Aber dafür habe ich ja meine Katzen.
125.jpg

Trotzdem komisch, dass ich mehrfach die tappsenden Schritte in der Nacht höre.
Wenn Kiki nicht schlafen kann, warum kommt es dann nicht zu mir?
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Ischade » Freitag 29. Januar 2016, 15:58

So ein Sternschnuppchen wäre sicher auch ein netter Untermieter....
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Samstag 30. Januar 2016, 15:44

Liebes Tagebuch!

Ich habe mit Ursid gefrühstückt. Er will wissen, ob ich die Schritte auch gehört habe.
»Die hört man jede Nacht«, gebe ich zu. »Ich nehme an, Kiki geistert durchs Haus.«
Er schmunzelt.
»Geistern ist der richtige Ausdruck«, sagt er dann. »Dein Kiki hat geschlafen.«
»Du meinst, hier spukt es?«, frage ich ungläubig.
»Ich sage nur, dass noch jemand hier ist«, antwortet Ursid ganz ruhig. »Lerne sie kennen.«
»Sie? Es sind viele?«

126.jpg

Ursid geht zut Tür. Seinen Stuhl hat er dort schon abgestellt.
»Nicht viele, Mara«, beruhigt er mich, »aber mehr als einer.
Du verunsicherst sie. In Gefahr bist du nicht.«
»Was macht dich so sicher?«
»Du hast keine Alpträume«, schmunzelt er, »und du hast
schnurrende Katzen. Alles ist gut. Lerne sie kennen.«
Leichter gesagt als getan. Aber Ursid erklärt sich nicht weiter.
Also lasse ich ihn gehen.
»Wir sehen uns wieder«, verspricht er noch.
127.jpg

Ich füttere die Tiere und sehe nach Kiki. Es spielt im Garten und hat
großen Spaß daran, die leere Schaukel zu bewegen. Obwohl - vielleicht
ist sie ja nicht leer? Dieses Geistergerede nervt.
128.jpg

Das Tagebuch! Ich gehe hoch und hole das Buch, das ich in dem Schrank
auf dem Dachboden fand. Ob ich es lesen sollte? Irgendwie wäre das schon
schräg, so in die Gedanken eines fremden Menschen so einzudringen.
129.jpg

Ich fülle mir ein Glas und gehe in den Garten. Es ist warm heute.
Ein seltsamer Winter ist das dieses Jahr. Der Stuhl ist sehr bequem.
Ich fange an zu lesen und verliere mich darin. Das Buch nimmt mich
förmlich gefangen. Ich kann einfach nicht aufhören, die Gedanken
einer mir fremden Frau mit Namen Mia zu lesen.
130.jpg

Eigentlich lebte Mia ein ganz normales Leben. Sie studierte und arbeitete,
bis sie sich unsterblich in Flint verliebte. Sie beiden kauften das große Haus.
Sie wünschten sich viele, viele Kinder. Jahre später mussten sie akzeptieren,
dass dieser Wunsch unerfüllt bleiben würde. Sie litten beide darunter. Um
sich abzulenken, fuhren sie mit der Yacht oft weit hinaus aufs Meer, dessen
Weite auf seltsame Art zu trösten vermag.
131.jpg

Auf einer solchen Fahrt begleitete sie ein Delphin, der aufgeregt
immer wieder ihre Bahn kreuzte.
»Ich glaube, er will uns etwas zeigen«, vermutete Flint.
»Dann folgen wir ihm, Lieber«, antwortete Mia.
132.jpg

Es dauerte Stunden. Der Delphin lockte sie immer weiter hinaus aufs Meer.
Flint wollte umdrehen, doch Mia war der festen Überzeugung, es sei wichtig,
dem Tier zu folgen. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit fühlte sie
sich lebendig und hielt ihr Tun für wichtig.
133.jpg
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Samstag 30. Januar 2016, 15:48

Dann sahen sie ein Stück Treibholz, auf dem einige Laubzweige festhingen.
Der Delphin geckerte. Und ein leises Wimmern tönte zu ihnen.
»Das ist ein Baby!«, rief Mia entsetzt.
Flint zögerte nicht.
Er sprang ins Wasser und holte das kleine Bündel an Bord.

134.jpg

Endlich waren sie eine Familie. Mia war glücklich. Flint empfand ebenso.
Sie forschten nach, ob jemand das Kind vermisse. Doch dem war nicht so.
Da behielten sie es bei sich, nannten es Lobo und sorgten gut für den
Knaben. Endlich erschien ihnen das Leben vollkommen.
135.jpg

Aber später kamen die Sorgen. Lobo sprach nicht. Er wuchs auch nicht.
Sie gingen zum Arzt, der Lobo nicht einmal beachtete, aber Flint den
Rat gab, Mia in eine Klinik zu bringen, da sie hysterisch sei. Nächtelang
berieten sie. Schließlich akzeptierten sie die Behinderung ihres Sohnes.
An ihrer Liebe zu ihm änderte sich dadurch nichts.
136.jpg

Und Lobo hing geradezu rührend an seinen Zieheltern. Er kannte kein
größeres Vergnügen, als sich an sie zu kuscheln und ihren Geschichten
zu lauschen. Sie waren eine rundum glückliche Familie.
137.jpg

Dann brach das Unheil über sie herein. Sie hörten die Einbrecher
kommen, sahen den Schein der Taschenlampen.
Flint versteckte Mia und Lobo im Kleiderschrank.
»Rührt euch nicht, bis ich euch hole«, bat er.
138.jpg

Lobo klammerte sich an Mia. Sie warteten im dunklen Kleiderschrank.
Dann hörten sie einen Schuss. Mia wusste, was das bedeutete. Sie
hörte das Nahen fremder Schritte.
»Hab keine Angst«, flüsterte sie dem Kleinen zu. »Wir werden dich
nicht verlassen. Wir werden immer bei dir sein.«
139.jpg

Puh, das zu Lesen hat mich doch ganz schön mitgenommen.
Schlimm, dass eine glückliche Familie durch die Gier irgendwelcher
Schurken einfach ausgelöscht werden kann. Was wohl aus dem
Kind geworden sein mag? Ich gehe zum Computer.
140.jpg

Ich muss mich jetzt ablenken und das geht am besten, wenn ich etwas arbeite.
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