Liebes Tagebuch!
Ich hatte in der Nacht keine Gelegenheit, die Kanister
unbemerkt zu öffnen. Und nun ist es wohl zu spät. Jan
und Ralf haben die Beute auf den LKW geladen. Alle
Gerätschaften sind in der Hütte verstaut, die Doro nun
sorgsam abschließt. Kiki schimpft und drängelt.
»Quak, quak«, ertönt es vom Wasser her.
»Ki Ki, Ki Ki«, antwortet das Kleine.
Jan und Ralf sind erstaunt.
»Das ist ja, als würden die sich kennen und unterhalten«, wundern sich die Angler.
»Das tun sie auch«, bestätige ich und frage Doro, was so ein Frosch denn wert sei.
»Na, einer kostet nicht viel«, lacht sie. »Die Menge macht den Gewinn.«
»Okay, und wenn ich euch drei Frösche abkaufen möchte?«
Doro lacht.
»Fang dir doch welche«, schlägt sie vor.
»Der auf dem Weiher hat eine komische Farbe«, wundert sich Jan.
»Habt ihr welche dieser Art gefangen?«, hake ich nach.
»Keine Ahnung. Wer schaut sich Frösche schon so genau an«, lautet die Antwort.
»Schaut doch bitte nach. Ich biete hundert Klickytaler pro Frosch«, biete ich an.
»Aber braten musst du sie selbst«, grinst Jan, dem
der Preis natürlich sehr verlockend erscheint.
Er geht zum Auto und durchwühlt die Kanister. Tatsächlich
kommt er dann mit drei Eimern zurück. In jedem einzelnen sitzt
ein goldener Frosch - also die gleiche Rasse wie der verzauberte Prinz.
»Sind nur drei von der Sorte«, stellt Jan bedauernd fest.
Klar, der hätte zu dem Preis die Tiere gern im Dutzend verkauft.
»Schnapp sie dir, Kiki«, rufe ich dem Kleinen zu, während ich Jan bezahle.
Kiki kommt sofort. Es freut sich sichtlich. Behutsam kippt es die
Eimer zur Seite, so dass die Frösche aufs Grün springen können.
Der »Prinz«, falls er wirklich einer ist, treibt auf einem Seerosenblatt heran.
»Quak.«
Die Mädels antworten im Chor. Er lockt sie ins Wasser.
»Die, die unterhalten sich«, staunt Jan, sich am Ohr
kratzend. »Wie geht das denn zu?«
Die Frösche sitzen im Kreis auf den Blättern, wiegen auf
den Wellen und es ist wirklich, als würden sie sich quakend
unterhalten. Ich glaube, ich habe ein gutes Werk getan.