Aber ich bin kein Löwe. Mit einem kräftigen Fußtritt befördere
ich den Beißer ein Stück zurück. Die anderen sind irritiert.
Gegenwehr sind sie wohl nicht gewohnt.
Der Anführer stößt einen Ruf aus. Jetzt bin ich fällig.
Berichtigung: Er ist fällig. Es hat einmal funktioniert. Vielleicht
klappt es noch einmal. Ich schieße auf ihren Anführer.
Die erste Kugel geht vorbei. Die Zweite trifft ihn an der Schulter.
»Ki Ki«, winseln die Ersten, die sich nach ihm umdrehen.
Sie umstehen ihn, winseln, klagen. Ich nehme an, es folgt der
Tanz der Heilung, den ich gesehen habe. Solange bin ich hoffentlich
übersehen. Sie achten nicht auf mich. Ich kann also zurück.
»Ki Ki?«
Ich habe das Kiki rechts von mir gar nicht bemerkt.
»Bist du es, Kleines?«, flüstere ich voll Hoffnung.
Es nickt. »Es tut mir leid. Ich musste schießen.«
Kiki schaut zu seinen Kameraden. Dann läuft es ein paar
Schritte und deutet in eine Ecke. Ich schaue genauer hin.
Den kleinen Tunnel dort habe ich bisher nicht bemerkt.
Weist mir mein Kiki etwa einen Fluchtweg?
Ich schnappe meinen Koffer und gehe zu dieser Röhre.
»Danke, Kleines«, sage ich leise. »Viel Glück für dich. Ich
hoffe, du findest hier ein erfülltes Leben. Ich hab dich lieb.«
»Ki Ki«, kommt die leise Antwort.
Und wieder krieche ich in einen schmalen, dunklen Gang.
Ich bin sicher, dieser Gang führt mich nicht zurück in die
Pyramide und schon gar nicht in die Höhlen der Kikis.
Das würde mir mein Kiki nicht antun.
Ich bin ganz sicher, es will meine Flucht.
Kiki bleibt zurück bei seinesgleichen. Es wird mit den anderen
den Anführer gesund tanzen. Ich bin sicher, dass dies gelingt.
Ob es mir nachschaut? Ich hoffe, es kann mich schnell vergessen -
und mit mir auch die Welt, die ich ihm zeigte.
Das würde ihm sicher helfen, hier ganz anzukommen.
Und ich werde lernen, ohne Kiki zu leben. Aber vergessen werde ich es niemals!