Liebes Tagebuch!
Das Haus füllt sich. Die Freunde sind gekommen, um mit mir 
Geburtstag und Weihnachten zu feiern. Ziemlich zuletzt kommt 
auch Chris mit seiner Familie. Ich freue mich riesig, dass auch 
sein Mann Balea dabei ist, der sonst doch nie ihren Wald verlässt. 
»Darf ich mit deinem Playmo spielen?«, bettelt die kleine Siri.
Ich bringe die Kinder auf den Playmo-Dachboden.
»Das ist doch für kleine Kinder«, mosert Toma. 
»Hast du keinen Computer?«
»Hat sie«, lacht Chris. »Lasst uns erst mal die anderen Gäste 
begrüßen. Dann kümmern wir uns um eure Wünsche, okay?«
Widerwillig stimmen die Jungs zu, während Siri wunschlos 
glücklich das Playmo-Märchenschloss umbaut.
Und dann sind die Kinder erst einmal vergessen. Chris freut sich, 
dass er sich mal wieder ausgiebig mit Clara unterhalten kann. Und 
Balea findet Sophie so toll, dass er über sie leicht mit Falk ins 
Gespräch kommt. Rick und Emmy vertilgen Wurst und Käse ohne 
Ende und lachen und schwatzen dabei wie ausgelassene Kinder.
Eddy und Catty verziehen sich nach einiger Zeit ins Kaminzimmer. 
Das ist klein und da ist niemand. Nur der Sektvorrat steht beim 
Tannenbaum. Hier können sie unbeobachtet ein wenig schmusen.
Im Wohnzimmer herrscht High Life. Dort ist es richtig eng 
geworden. Charly hat natürlich Marie mitgebracht und auch 
ihr Bruder Max ist gekommen. Theo kam auch - uneingeladen. 
Immerhin finden er und Max Gefallen aneinander. Samira und 
Paul belagern die Couch. Phil und Annie sitzen auf den Sesseln 
bei ihnen und dezimieren den Vorrat an Weihnachtsplätzchen.
Wo steckt eigentlich Peter? Ich finde ihn in der Küche.
»Dein Kuchen ist klasse«, lobt er. »Hier kriegst du mich nicht mehr weg.«
»Wer kam eigentlich auf die Idee mit den Weihnachtsmützen?«, 
will ich wissen.
»Das war Eddy. Er meinte, du hättest deinen Spaß daran.«
»Den habe ich«, gebe ich lachend zu. »So viele Weihnachtsmänner 
hatte ich noch nie um mich.«
Die Katzen wissen nicht so recht, wo sie sich vor dem Trubel verstecken 
können. Vor allem die Kleinen sind verwirrt. Aber der kleine Raum mit 
Balkon, in dem die Geschenke warten, ist unbenutzt und auf den 
Päckchen kann man herrlich toben und an den Bändern zerren.
»Tut uns ehrlich leid, dass wir dich nicht begleitet haben 
nach Alaska«, gesteht Catty.
»Falls du Sehnsucht nach Eis und Schnee hast«, lacht Eddy, »wir 
fahren mit Max nach Spitzbergen. Er bringt Klimaforscher hin und 
ich richte dort ein wenig die Computer her.«
»Ich bin froh, keine Minusgrade mehr zu haben«, wehre ich lachend ab.
Falk entschuldigt sich.
»Ich wusste nicht, dass du so scharf auf blaue Schachteln bist«, 
gibt er zu. »Alle schenken dir Playmo. Ich hab nur ein Buch für dich.«
»Die Brunnen der Welt«, lese ich den Titel. »Das klingt sehr 
interessant. Ich liebe Bücher. Vielen Dank.«
»Uff, da bin ich aber froh. Ich dachte, das Thema passt, weil 
du doch eine Miniatur des berühmten Brunnens von Kara 
auf deinem Nachttisch hast.«
»Brunnen von Kara?«
»Ja, ist in dem Buch auch beschrieben«, bestätigt er.