Tagebuch von Mara

[Mara]

»Hier, Mara, ich hab dir was zum anziehen mitgebracht«, sagt
Ursid dann, nachdem die Kikis nach oben zu den Jungen sind.
»Irgendwie müssen ja weg von hier und so halbnackt fällst
du mehr auf als alle Kikis zusammen.«
Ich muss lachen. Es tut gut, einen Scherz zu hören.
»Die Statue?«
»Die ist weit weg - irgendwo im Asteroidengürtel.« Er grinst.
»Sag nicht, du willst sie zurück.«

Die kleinen Kikis haben sich oben versteckt. Ihre Eltern sind
jetzt bei ihnen und schelten ihre Flucht. Ursid behauptet, dass
die Jungen jetzt erfahren, wer ich bin und dass ich zu ihrer Sippe
gehöre und sie keine Angst haben müssen. Und sie werden für
ihren tollen Tanz gelobt.

»Da kommt deine Familie«, grinst Ursid, als die Kikis dann
endlich nach unten kommen.
»Ich wusste nicht, dass es so viele sind«, gebe ich zu. »Ich
glaube, ich muss mein Leben etwas umkrempeln.«
»Musst du nicht.« Ursid lacht leise. »Das machen die schon von ganz alleine.«

Und dann stellen mir die stolzen Eltern ihren Nachwuchs vor.
Dummerweise natürlich auf ihre Art. Das heißt, dass ich, wann
immer ich nach dem Namen frage, nur ein »Ki Ki« zur Antwort
erhalte. Natürlich brauchen die Kleinen eigene Namen.
»Aber nicht jetzt«, entscheidet Ursid. »Wir sollten verschwinden.«

Netterweise hat Hugo die Tür zum technischen Bereich des
Hotels nicht abgeschlossen. So können wir die Ausgrabungsstätte
auf kürzestem Weg verlassen und müssen keinen Archäologen
begegnen. Keiki belehrt die Kleinen noch, dass sie eng beisammen
bleiben müssen. Dann geht sie mit Ursid voraus.

Endlich wieder daheim. Ich freue mich darauf, nun in Ruhe die
kleinen Kikis begrüßen zu können. Aber daraus wird nichts. Keiki
ruft die ganze Familie zusammen und dann geht es rasch mit dem
Fahrstuhl nach oben zurück ins Nest.

»Für die Jungen war dieser erste Ausflug sehr aufregend«, meint
Ursid gelassen. »Gönne ihnen eine Pause. Sie müssen sich erholen.
Das solltest du übrigens auch tun.«
»Ich bin nicht müde.«
»Doch, bist du«, widerspricht er. »Ruhe dich aus. Ich komme
morgen noch einmal, wenn du jetzt fügsam bist.«

Ich bin fügsam, weil ich noch eine Menge Fragen habe, die nur
Ursid beantworten kann. Und die können auch bis morgen warten.

[/b]

[Floranja89]

Jetzt hast du ein kleines Kikirudel zu Hause. Klasse

Hoffentlich sind die stubenrein.

[Mara]

Stubenrein?
Das will ich doch hoffen.
Jetzt brauche ich ganz schnell drei tolle Namen für zwei Jungs und ein Mädel (lila).
Und vermutlich noch mehr Kindermöbel

[Playmomaus]

Man, bin ich froh, dass das geklappt hat

Namen fallen mir spontan folgende ein:
Das Mädchen: Keika
Die Jungs: Keiko, Kukei, Koko, Kiko



Marlene

[Artona]

Gott sei Dank! Mara ist erlöst!


Coole Idee mit den abgeschnittenen Ohren!

Wobei, ich hätte das nicht übers Herz gebracht.

[Der Archivar]

... puh, endlich haben wir unsere Mara wieder.

Willkommen zurück.

Hurra!

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Vögel singen. Also muss es heller Tag sein. Aber ich will die
Augen nicht aufmachen. Ich will weiterschlafen.
Noch mindestens eine Stunde oder zwei.
Ich höre, wie sich Kiki und Keiki leise unterhalten.
Und solange sie so leise sind, kann ich weiterschlafen.

Mindestens zwei Katzen räkeln sich auf mir. Leises Schnurren
hindert ja nicht am Schlafen. Aber irgendwie fühle ich mich
beobachtet. Ob ich doch mal die Augen öffne?

Ich gähne und richte mich langsam auf. Hastige flüchtende
Bewegungen sind da, noch ehe ich die Augen öffnen kann.
Aber die Katzen liegen schnurrend weiterhin bei mir.

Die neugierigen Beobachter sind erschrocken und verstecken
sich jetzt. Ich sehe sie natürlich trotzdem und finde ihre Scheu
irgendwie witzig. Und verständlich. Sie haben ja noch keine
Erfahrung im Umgang mit Menschen.

Keiki krabbelt zu mir und begrüßt mich.
»Alles ist gut«, verspreche ich ihr. »Schön, dass du mir
deine Kinder bringst. Wir werden gemeinsam auf sie achten.«
»Ki Ki«, nickt sie.

Kiki versucht inzwischen, den Nachwuchs dazu zu überreden,
die Deckung aufzugeben. Aber das gelingt nicht. Ab und an macht
eines einen kleinen Schritt nach vorn. Aber nur, um sich sofort
wieder zurück zu schieben. Sie wissen noch nicht, ob sie mir trauen dürfen.

»Passt schon«, meine ich vergnügt. Ich ziehe mich an. »So, jetzt
mache ich erst einmal Frühstück. Es gibt ganz viel heiße Schokolade.«
»Ki Ki«, freut sich Keiki.
»Wer weiß, vielleicht macht Schokoladenduft deine Kinder ja mutiger«, lache ich.

Ich bin gerade mit dem Vorbereiten fertig, als sich die Haustür
öffnet. Martha kommt. Und gleich darauf Ursid.
Martha freut sich riesig, dass ich wieder da bin.
»Die Kleinen sind schnell gewachsen«, erzählt sie mir.
»Ich habe sie schon gesehen«, antworte ich. »Kommt, lasst
uns - äh - frühstücken oder brunchen oder was auch immer.«

[/b]

[Mara]

»Frühstück«, rufe ich nach oben.
Aber nur Kiki kommt. Die andern brauchen wohl noch etwas Zeit.
Ich danke Martha, dass sie so gut für Keiki und die Kleinen gesorgt hat.
»Aber sie habe so kurze Ohren«, murmelt sie. »Ich weiß nicht,
was ich falsch gemacht habe.«
»Gar nichts«, versichert Ursid. »Sie sind alle ganz und gar gesund.«

Er fährt fort:
»Diese Wesen wachsen nach dem Schlüpfen sehr schnell in
die Höhe. Aber die Größe sagt bei Kikis nichts aus. Es kommt
auf die Ohren an. Junge haben nur Ohrzipfel. Im Laufe der
Zeit wachsen die Ohren und wenn sie irgendwann richtig
lang sind, sind die Kikis ausgewachsen.«

»Und was ist mit der Farbe?«, hake ich nach.
»Kikis sind blau. Blau ist eben ihre Farbe. Sogar ihre
Bauten sind blau, immer gewesen.«
»Aber eines ist lila«, erinnere ich.
»Ist das krank?«, will Martha sofort besorgt wissen.
»Aber nein«, wehrt Ursid ab. »Das ist einfach eine spontane Mutation.
Das ist übrigens ein Mädchen. Ab und zu gibt es ein buntes Kiki. In
ihrer Heimat sind solche Mutationen selten, aber sie kommen vor.
Kein Grund zur Sorge.«

Der Schokoladenduft zieht durchs Haus. Er hilft Keiki, die
Kleinen zu überreden, doch mit nach unten zu kommen.
Ich habe schon den niederen Tisch aus dem Flur für die
Kinder bereit gestellt. Da können sie bequem essen.

Wir sitzen lange beisammen. So viel Leben um mich rum.
Ich fühle mich sehr reich heute. Wenn die Kleinen ihre Scheu
gänzlich verloren haben, werden sie durchs Haus und den
Garten toben und ich finde vermutlich nicht mehr viel Ruhe.

Ich freue mich drauf.

[/b]

[Die Osebergs]

Karam und Kaja finde ich auch gut, als Namen.
Karam kann man so schön schimpfen.
Karamba!
Das weiss ich aus Erfahrung.
Mein junges Pferd heisst so.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Es lärmt vom Dachboden her.
Wir haben gemeinsam gefrühstückt. Danach sind die
Kikis nach oben verschwunden und nun höre ich sie tanzen,
reden und ab und an auch etwas in der Gegend rumwerfen.
Rumtoben halt, wie es Kinder - oder Kikis so machen. Ich gehe
nach oben. Ich hoffe doch, dass ich jetzt nicht mehr verjagt werde.

Aus dem Radio erklingt Musik. Das Mädel lauscht fasziniert.
Und es benutzt mit Freude die Rutsche vom alten Hochbett nach unten.
»Darf ich jetzt mal das Nest sehen?«, frage ich.
Kiki nickt und läuft voraus.

Er schiebt den Paravent beiseite, der das Nest ja immer
vor allen Blicken schützen musste.
»Ki Kiii«, begrüßt mich Keiki.
Die Jungs starren mich nur an und sagen erst mal noch gar nichts.

Auch das Mädel kommt gelaufen.
Hm, so also sieht die Kiki-Kinderstube aus.
»Findet ihr nicht, dass das Nest allmählich etwas zu eng
wird?«, will ich wissen. »Was haltet ihr davon, wenn wir
hier oben ausmisten und es dann schön gemütlich einrichten?«
»Ki Ki?«, zweifelt Keiki am Sinn dieser Aktion.

Aber sie helfen mit, auszusortieren, was auf den Sperrmüll kann,
wenn er denn mal kommt. Bis dahin will ich alles im Abstellraum
unterbringen. Da sind einige Fahrten mit dem Fahrstuhl nach
unten nötig. Aber ich bin so froh, als Mensch agieren zu können,
dass mich diese Anstrengung eher erfreut als belastet.

Der ebenerdige Abstellraum ist ja eigentlich voll, weil da
Gartenmöbel und Gartenzubehör untergebracht ist. Aber
ich vertraue darauf, dass es bald Frühling wird und schiebe
ins Freie, was ich dort eh bald benötige. So ist dann Platz
genug, um die Sachen vom Dachboden aufzunehmen.

[/b]

[Mara]

Am Nachmittag möchte ich ein wenig arbeiten. Allerdings
habe ich nun ein Problem. Die Kikifamilie spielt so laut und
ausgelassen, dass ich mich wirklich nicht konzentrieren kann.
Nach einer Stunde gebe ich auf. Ich muss wohl meinen
Rhythmus ändern und dann arbeiten, wenn die Kikis schlafen.

Tiger ist vom Lärm auch ziemlich verschreckt.
Er maunzt mich entrüstet an.
»Tja, Großer«, lache ich, »die Familie ist gewachsen.
Wir müssen uns daran gewöhnen.«
»Maunz!«
»Nee, am Schwanz ziehen dürfen dich die Kleinen nicht.
Aber du bist schlau genug, ihnen dann auszuweichen.«

Die ganze Kikifamilie tobt nebenan im Bällebad. Und da
fliegen die Bälle auch durch die Luft. Es macht ihnen riesigen
Spaß. Schade, dass ich nicht auch noch mit reinpasse.

Ich schnappe den Laptop. Mal schauen, ob es nicht Kinderbetten
gibt, die schnell geliefert werden können. Das Nest ist ja wirklich
zu klein geworden. Das Hochbett kann ich ja noch behalten.
Vielleicht wäre ein Doppelbett angebracht.

Keiki kommt gelaufen. Sie will sehen, was ich treibe. Und als sie
die Bilder auf dem Monitor sieht, ist sie durchaus wählerisch.
»Wirklich? Das gefällt dir?«, zweifle ich.
Keiki nickt nachdrücklich. Nun, Geschmack ist eben Geschmackssache.
Immerhin kann morgen schon geliefert werden.

Die Hunde haben nur darauf gewartet, dass irgendein Kiki
endlich das Bad verlässt. Denn nun ist da auch Platz für sie
und lieben es, in den Bällen zu schwimmen.
»Kiki, bring deinem Nachwuchs nachher gleich bei, die raus-
gefallenen Bälle aufzuräumen«, rufe ich nach nebenan.
Dann muss ich mich wieder Keiki widmen, die anscheinend schon
kapiert hat, wie man im Internet bestellen kann. Nicht, dass da
noch jede Menge Mist ankommt.

Ich werde meine Rechner wohl mit einem Passwort schützen müssen.

[/b]

[Daniela]

Keiki im Einkaufsrausch, na das kann ja heiter werden!

[Artona]

Nachdem du erlöst bist, wäre es doch an der Zeit, Sophie zu erlösen. Und vielleicht noch mal zum Brunnen von Kara reisen, um den Dämon endgültig zu besiegen?

[Floranja89]

Keiki im Einkaufsrausch, na das kann ja heiter werden!

[wällerplaymosammler]

Na, super! Keiki käuft bestimmt noch dein Sparbuch leer!

Aber mich freut es, dass Du wieder Wohlauf bist!