Serenity1989 hat geschrieben:Angesichts dessen wie da die Preise ins unrealitisches zerlegen, sagt einem auf dem Flohmarkt dann jeder "im Fernseh haben seh auch net mehr geboten"
Stimmt - wenn man als Verkäufer auf dem Flohmarkt ist. Aus der Zeit, als ich solche Sendungen noch schauen "durfte", weil meine (mittlerweile) Ex die Herrschaft über die Fernbedienung hatte, sind mir mindestens 2 Folgen in Erinnerung, bei denen ich sagen muß: Vor laufender Kamera (und vermutlich getrieben von dem Druck, den Ben richtig erwähnt) haben die Leute ihre Sammlungen an professionelle Händler verkauft, für Preise, die ich nur Betrug am Verkäufer nennen kann. In einem Fall war das eine Sammlung Modellautos im Maßstab 1:87, im anderen Fall eine Sammlung Lego Technic, dabei einige ältere Bausätze, die bei Sammlern gesucht sind. Erlös über den Daumen gepeilt: 10 % eines realistischen Sammlerwerts.
Ich kann Ben und Lars nur recht geben. Wem die 5 Minuten Ruhm im Hartz-IV-TV wert sind, daß er coram publico lächerlich gemacht wird und dabei noch einen finanziellen Verlust erleidet, der kann sich auf so eine Sendung einlassen. Allen anderen empfehle ich, der Produktionsfirma Götz von Berlichingen zu zitieren und die Verkaufswege zu nutzen, die Ben erwähnt.
Was "Bares für Rares" betrifft: Die Erkenntnis, daß altes Blechspielzeug und alte Blecheisenbahnen ein schrumpfender Markt mit immer weniger Umsatz ist, weil schlicht und einfach die, die sich für solches Spielzeug noch interessieren, wegsterben; daß die wachsenden Sammelgebiete zur Zeit Playmobil und Lego heißen; daß diese Spielzeuge aufgrund ihres Alters (Playmobil über 40 Jahre, Lego bald 70 Jahre) auch schon klassisches Spielzeug oder fast schon antikes Spielzeug genannt werden dürfen - diese Erkenntnis hat sich bei denen, die sich professionell mit Antiquitäten befassen, noch nicht durchgesetzt.
Und obwohl ich "Bares für Rares" für seriöser halte als die Sendungen des Privatfernsehens: Einer der Sachverständigen, die dort auftreten, ist mir bekannt, nämlich Hans-Willi Walter für den Bereich antike Modellbahnen. Nun ist er selbst professioneller Händler für solche Bahnen und wird im Zweifelsfall einen Preis bieten, der ihm als Wiederverkäufer einen guten Gewinn bietet, und nicht einen Preis, der dem entspricht, was man als Sammler für das entsprechende Teil zahlt und was man beim Wiederverkauf gerne als Erlös hätte.