Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
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Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
So erreichten sie nach nur einem Tag die Berge der Feuerquellen. Einige der Vulkane waren immer noch tätig und spuckten Rauch und Asche aus. Boden und Felsen waren fast schwarz vom Ruß. Am Fuß eines mächtigen Berges hielt Arn an. Die Vulkanasche war ein guter Nährboden und ein dichter Wald wuchs am Fuß der Berge. Entlang dichter Tannen führte der Wolfsmann Lilian zu einem vergitterten Höhleneingang.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Enttäuscht rüttelte Lilian an dem Gitter und wandte sich an Arn, „und was nun? Der Eingang ist versperrt.“ Arn schüttelte den Kopf, „nein, das ist gut. Das Gitter ist unversehrt. So hoffe ich, dass dieser Eingang bislang unentdeckt blieb. Hätten Unbefugte versucht hier einzudringen, so hätten die Schachtmeister den Stollen einstürzen lassen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Arn hatte in der Zwischenzeit aus dem Futter seines Gürtels eine Goldmünze gezogen. Er streckte die Hand mit der Münze durch das Gitter, dann warf er sie im hohen Bogen in den Stollen. Sie hörten ein leises Klingen, als die Münze auf einen Stein traf. „Das war unser Anklopfen“, erklärte er Lilian, „die Zwerge haben ein überaus feines Gespür für Gold. Ich denke, es wird keine zehn Minuten dauern, dann wird jemand hier erscheinen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Der Wolfsmann behielt Recht. Bereits nach wenigen Minuten standen drei kleine Männer vor ihnen. Ihre Gestalt war gedrungen. Von der harten Arbeit unter Tage hatten sie kräftige Muskeln. Ihre Kleidung war staubig und ihre Gesichter mit Erde verdreckt. Zwei von ihnen hatten lange Bärte. Der Weißbärtige fuhr Arn unfreundlich an, „was wollt ihr? Die Mine ist schon seit langer Zeit geschlossen.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Ich bin Arn, der Wolfsmann. Ich habe wichtige Neuigkeiten für den Obersten Schachtmeister. Wenn er erfährt, dass du mich hast warten lassen, wird er dir den Bart abrasieren. Und wer weiß, vielleicht findet seine Klinge nicht nur die Haare?“ Unwillkürlich fasste der angesprochene sich an den Hals und schluckte, aber dann kehrte seine kühle Überlegung zurück. „Und wer sagt mir, dass du der echte Wolfsmann bist?“
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Arn griff an seinen Hals und zeigte dem Zwerg das Wolfsmedaillon, das er an einer Kette trug. „Sag mir, kennst du viele Menschen, die das Zeichen des Wolfes tragen?“ Der Kleine sah das Medaillon und erkannte es. Er nickte, sagte einige Worte in der Zwergensprache zu seinen Begleitern, und zusammen verschwanden sie im dunklen Höhleneingang.
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Verständnislos schaute Lilian Arn an. „Ein letzter Test“, erklärte der Wolfsmann der jungen Frau. Arn nahm seinem Pferd Sattel und Zaumzeug ab und schulterte sich den Vorratsbeutel. Lilian wies er an, dasselbe zu tun. Dann versteckten sie die Sättel und entließen die Pferde in die Freiheit. „Im Inneren der Berge werden sie uns nichts nützen.“
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Arn schritt nun auf die Felsen zu, und Lilian folgte ihm. „Wir sind bereit!“ rief er dem Berg entgegen. In weiter Ferne hörten sie ein leises Rattern. Dann öffnete sich vor ihnen ein kleiner Spalt im Felsen, und schließlich schwenkte eine etwa mannshohe Öffnung zur Seite. Ein dunkler Eingang tat sich vor ihnen auf. Lilian staunte. Sie hatte zuvor nichts von der Geheimtür gesehen.
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Der Wolfsmann und Lilian betraten den Gang. Der Weißbärtige empfing sie mit zwei Karren, die von schneeweißen Einhörnern gezogen wurden. Lilian sah solche Tiere zum ersten Mal in ihrem Leben. „Nehmt Platz! Zihit und Yesis werden euch zum Obersten Schachtmeister bringen. Er wird euch anhören und entscheiden, was zu tun ist.“ Arn nahm im ersten Wagen hinter Zihit Platz, Lilian stieg in den zweiten zu Yesis. Der weißbärtige Zwerg stieß einen kurzen Pfiff aus, und die wilde Fahrt durch den Berg begann.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Mit hohem Tempo zogen die Einhörner die Wagen durch die engen Stollen. Die Räder polterten über loses Gestein, und die Passagiere machten den einen oder anderen ungewollten Luftsprung. Arn und die junge Frau mussten sich festhalten, um nicht aus den kleinen Wagen geschleudert zu werden. Auf die Schwierigkeiten ihrer Fahrgäste nahmen die Kutscher keinerlei Rücksicht, statt dessen trieben sie die Zugtiere zu noch höherer Geschwindigkeit an.
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Hallo Vauban,
eine sehr schöne Fortsetzung - die Idee mit den Ponywagen ist einfach nur GROSSEKLASSE
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LG
pbfox
eine sehr schöne Fortsetzung - die Idee mit den Ponywagen ist einfach nur GROSSEKLASSE

Es freut mich, wenn ich helfen kannVauban hat geschrieben:Aber deine Idee ist ebenfalls sehr interessant. Mal sehen, ob ich sie in die "Kontinuität" bringen kann

LG
pbfox
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
pbfox hat geschrieben:eine sehr schöne Fortsetzung - die Idee mit den Ponywagen ist einfach nur GROSSEKLASSE.
... und was glaubst du, wie ich mich fühlte, als es gute 2 Jahre späterdie Einhornkutsche endlich mit dem passenden Zaumzeug gab. Die Fummelei mit dem Renntierzaumzeug war sooo nervig.


Kapitel VII.
Die Krieger von Arboria erreichten unter der Führung von Hador und Be’tak schon bald das Wilde Land. Boten hatten bereits ihr Kommen gemeldet, und so erwartete Juras ungeduldig seinen alten Weggefährten. Die Freude der beiden über das Wiedersehen war groß. Aber noch größer war das Erstaunen Hadors über die wundersame Heilung seines Freundes.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
Zusammen mit Numur und Be’tak hielten sie Kriegsrat. Tiran erwarteten sie erst in einigen Tagen. Sie wussten, dass er den weitesten Weg und die größte Gefolgschaft hatte. Zudem musste er Feindesland durchqueren. Er würde also nur langsam vorankommen.
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Artrac sammelt seine Truppen vor den Toren von Talsend. Unseren Spionen nach werden seine Vorbereitungen in zwei Tagen abgeschlossen sein“, erklärte Juras seinen Kameraden. „Durch Jon und seine Leute ist Königin Sellinas gewarnt. Sie wird jeden, der eine Waffe in der Hand halten kann, egal ob Mann oder Frau, zur Verteidigung der Bergfestungen heranziehen. Sellinas und ihre Leute wissen, dass dies die letzte Schlacht sein wird.“
Re: Die Mittlandsaga Teil III - Zeit der Wölfe
„Wenn Artrac gegen das Bergreich zieht, wird in der Torfestung nur noch eine kleine Mannschaft zurückbleiben. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir zuschlagen werden. Niemand wird mit einem Angriff von innen rechnen. Mit vereinten Kräften werden wir die Festung einnehmen und Artrac den Rückweg abschneiden. Ist uns dies gelungen, vereinen wir unsere Kräfte mit Tirans Truppen und ziehen gegen Artrac, der dann zwischen den Linien ist.“