Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

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Die Osebergs
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 16. Juni 2013, 22:02

Da Felix den ganzen Tag über so energiegeladen über die Halde gelaufen war, hatte sich Özcan zum Abend noch etwas besonderes für ihn ausgedacht.
Felix sollte seine erste Teppichflugstunde bekommen. Es war allerdings gar nicht so einfach Felix von der Notwendigkeit dieser Übung zu überzeugen, zu deutlich war ihm noch der Ankunftstag in Erinnerung geblieben. Doch nach ein klein wenig gutem Zureden von Özcan, fasste sich Felix ein Herz und er versuchte sich an seiner ersten Flugstunde.
"Aber erst brauch ich etwas zu trinken." sagte Felix. "Habt ihr noch ein Bier für mich?"
"Aber Felix, doch nicht beim Fiegen. Das ist zu viel zu gefährlich. Don´t drink and fly." antwortete Ayshe. Das Bier kannst du nach dem Flug haben.

Also gingen Felix und Özcan zu einem Teppich. Es war jedoch ein kleineres Modell, als an seinem Ankunftstag.
"So!" sagte Özcan. "Das ist dein Teppich für deinen Flugversuch. Hab keine Angst. Der ist ganz zahm und tut nichts. Wir haben ihn schon ein paar Mal für die Flugschüler verwendet. Er weiss was zu tun ist. Du kannst dich ganz auf die kleine Auslegeware verlassen."
"Ahhh, ja. Dann wollen wir mal. Was muss ich denn tun?" fragte Felix.
"Das ist ein kleiner Teppichflitzer, der letzten Dschinngeneration. Du musst dich nur auf ihn setzen, die Steuerbommel für rechts und links in die Hand nehmen und dann Hoch, Runter, Vorwärts und Halt rufen. Den Rest macht der Teppich dann von selbst. Du wirst sehen: Alles ganz sicher. Das ist Qualität. Und jetzt einfach drauf los und eine kleine Runde ums Lager fliegen."
Etwas mulmig im Magen setzte sich Felix auf den Teppich und griff nach den Steuerbommeln.
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Der Teppich begann sofort unter Felix zu vibrieren. Anscheinend konnte er den Start gar nicht erwarten.
"HOCH!" rief Felix und sofort schoss der Teppich senkrecht mit ihm in die Höhe und Felix hatte Mühe nicht vom Teppich zu fallen.
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"Du darfst die Kommandos nicht zu laut geben." rief Özcan Felix zu. "Der Dschinn ist etwas lärmempfindlich. Jetzt hat er sich erschreckt. Du musst ruhig und entspannt zu ihm reden."
"Ich versuch mein Bestes." antwortete Felix, dem im Moment gar nicht nach Entspannung zu Mute war.

Doch nach ein paar Versuchen und mit viel Selbstbeherrschung gelang es Felix den Teppich unter Kontrolle zu bekommen und ein paar Runden um das Lager zu drehen. Allmählich bekam er sogar richtig Spaß an seiner Flugstunde.

Irgentwann rief Özcan jedoch zum Abendessen und Felix sollte landen. Er hatte mittlerweile einen solchen Hunger bekommen, das er das Kommando Halt wieder etwas zu laut gab. Prompt stoppte der Teppich und setzte mit Felix zur Landung an.
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"Na, wie war dein erster Flug?" wollte Özcan wissen. "Hat doch bestimmt viel Spaß gemacht. Ich seh schon du bist ein geborerener Teppichpilot. Aber komm jetzt. Die Mädels warten schon mit dem Essen."
"Ich bin fast da." war alles was Felix nach der fast gelungenen Landung von sich geben konnte. Er war lebendig von dem Teppich gekommen. Jetzt brauchte er aber wirlich erst mal ein Bier.
EIN GROSSES......
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 18. Juni 2013, 14:02

„Heute mein lieber Felix werden wir einen Museumstag einlegen. Ja, du wirst sagen, die liegen nicht in Herten aber ich möchte dir noch ein paar Ergänzungen zu den Zechen zeigen.
Die gibt es nur in Essen auf der ehemaligen Zeche Zollverein und in Bochum im Bergbaumuseum.“
verkündete Ayshe.
"Fein, dann können wir wieder einen Teppich nehmen?" freute sich Felix. Er war so richtig auf den Geschmack gekommen.
Gesagt getan.
Obwohl Felix selber steuern wollte, ließ Özcan ihn nicht ans Steuer.

Schnell wie der Wind überflogen sie die Stadt und landeten auf Zollverein.
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"Hier ist aber viel los!" wunderte sich Felix.
"Ja die ehemalige Zeche zieht viele Besucher an. Sie ist ein Welterbe für Kultur.
Immerwieder finden die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt.
Wir fahren zur Kohlenwäsche hoch. Das ist das große Gebäude dort."
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Hier kannst Du ein Modell des gesamten Welterbes sehen/begehen. Wir stehen hier gerade auf der "schwarzen Seite der Kokerei".
"Ähmmm ... "schwarze Seite"?" wunderte sich Felix.
"Ja", sagte Özcan. "Kokereien haben eine schwarze und eine weiße Seite. Auf der weißen Seite sind die Gebäude für die chemische Verarbeitung des Kokereigases untergebracht und auf der schwarzen Seite wird der Koks produziert und verarbeitet."
"Koks", ergänzte Ayshe, "ist übrigens 99,5 % reiner Kohlenstoff. Er wird aus Steinkohle gebacken und in den Hochöfen eingesetzt, um Eisenerz zu schmelzen."
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"Und das ist ein Grund warum, wir hier sind. Hier kann ich dir so etwas zeigen!"
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 18. Juni 2013, 14:31

"Es gibt hier gerade eine Ausstellung "Kohle Global". Da wollten wir mit dir rein."
"Dort gibt es Bilder und Ausstellungstücke aus der ganzen Welt, damit man vergleichen kann. Falls es einen der Leser des Reiseberichtes interessiert, gibt es auch einen Link. (http://www.ruhrmuseum.de/)
Hier werden wir darauf nicht eingehen. Es sprengt den Rahmen.
Für uns interessant sind die Exponate. Sie zeigen die Entstehung von Kohle.
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"Hier kannst Du auch mal sehen, welche Probleme es bei der Erforschung von Kohle gibt", sagte Özcan. "In einem Buch über Geologie habe ich gelesen, dass man eine 10 m dicke Pflanzenschicht benötigt, um eine 1 m mächtige Steinkohlenschicht zu erhalten. Leider ist es ja nicht möglich, den Vorgang direkt zu beobachten ... und dabei wäre das sooooo spannend."

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Wie sie gewonnen und transportiert wird.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 18. Juni 2013, 14:53

"Was ich mir gerne ansehe, sind die unterschiedlichen Kohlearten, die es in der Welt gibt! Wenn man genau hinsieht fällt die unterschiedliche Beschaffenheit und Farbe auf." sagte Ayshe. "Das ist die Kohle die in Deutschland gefördert wird."
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"Ach Frauen!" lachte Özcan. "Worauf ihr achtet. Für mich ist es Kohle!"
Felix lachte auch, aber er ging von Kohlebrocken zu Kohlebrocken.
Sah sich die Filme an und interessierte sich auch für die Berichte der Weiterverabreitung von Kohle.
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"Heute haben wir mit dem Wetter wirklich Glück", sagte Ayshe. "Als wir das letzte Mal hier waren, konnten wir nicht so weit sehen. Das langgestreckte Gebäude im Vordergrund sollte dir ja nun bekannt vorkommen, Felix."
"Das ist doch dier Kokerei von Zollverein, oder?", sagte Felix.
"Richtig", bemerkte Özcan, "und dahinter kannst Du noch den Gasometer der aktiven Kokerei Prosper sehen. Und dahinter befindet sich auf einer Halde das Tetraeder von Bottrop. Aber da fahren wir dann hin, wenn Du uns mal wieder besuchen kommst."
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"Im Außenbereich gibt es mehrere von diesen Eisen-Modellen. Manchmal turnen hier auch die Kinder drauf rum. So können Groß und Klein ihren Spaß damit haben."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Mittwoch 19. Juni 2013, 09:18

Als sie mit dem Teppich nach Bochum weiterflogen, ließ Özcan Felix an die Steuerbommel. Auf dieser kurzen Strecke konnte nichts passieren.
Dachte Özcan.
Ein Held des Fliegens, nennen wir ihn Felix, schwebte einen Umweg über Bottrop und Haltern nach Bochum weil er den Teppich auf den falschen Wind aufsetzte.
Dort gab es einen Schwarm Enten, die nicht bereit waren dem Teppich auszuweichen.
So gab es einen Crashtest Ente gegen Teppich.
Völlig zerzaust mit bebendem Fluggerät landeten alle drei in Bochum auf der Wiese vor dem Bergbaumuseum.
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Ayshes Gesicht hatte eine edle Blässe. Felix Landung hatte nicht nur ihre Haare zerzaust.

So machten sich Felix und Özcan allein auf den Weg ins Museum.
Die ersten Schritte auf das Tor zu, waren..... nicht ganz so elegant. Aber das würden Männer nie zugeben.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Mittwoch 19. Juni 2013, 09:53

Anschaulich wurden hier mit unzähligen Modellen die Geschichte des Bergbaus erzählt.
Es gab Modelle von Unter- und Übertage. In großen Schaukästen gab es den Kohleabbau wie er im Lauf der Geschichte stattgefunden hatte. Die Modelle hatten eine passende Größe für Playmos. So das Felix sich alles auf Augenhöhe ansehen konnte.
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Es gab Zechen mit Fördertürmen und Strebgerüsten.
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Malakow- Türme, die unterschiedlichsten Häuser aus Holz und Stein.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Mittwoch 19. Juni 2013, 10:18

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Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Streckenausbau in der Regel aus Holz erstellt. Dabei gab es verschiedene Varianten. Die Bergleute mussten sich den verschiedenen Gesteinsvorkommen anpassen.
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Als das technische Wissen weiter voranschritt benutzten die Bergleute in einem Streb in dem Kohle geschlagen wurde Stahlstempel.
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Sie wurden direkt am Abbauort aufgestellt und wanderten mit dem Abbau mit. Weiter hinten wurden die Metallstempel durch Holz ersetzt.

Beim heutigen Stahlausbau unterscheidet man zwischen starrem Ausbau und nachgiebigem Ausbau. Der starre Ausbau wird nur verwendet wenn geringer Gebirgsdruck oder keine Konvergenzen aus dem Abbau zu erwarten sind.
Beim nachgiebigem Ausbau sind die Rinnenprofilen überlappend zusammenmontiert.. So lassen sich die Ausbausegmente ineinander verschieben. Dabei kann der Gebirgsdruck, in Grenzen, aufgefangen werden und der Ausbau wird nicht zerstört.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Mittwoch 19. Juni 2013, 10:29

Hier sehen wir ein Model das in die heutige Zeit passt.
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Es stellt dar wie Personen und Material transportiert werden. Dies ist eine Einschienenhängebahn. Sie ist mit der Schwebebahn in Wuppertal zu vergleichen und wird vor allem im Bergbau eingesetzt.
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Der Antrieb der „Fahrzeuge“ erfolgt bei längeren Strecken mit Diesel- ,. Elektromotor oder mittels externem Haspel und umlaufendem Seil.
Für den Transport gibt es aber auch Bahnen die auf Schienen fahren, dieses nennt man dann Flurbetrieb.
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Felix staunte mit offenem Mund.
Es gab so viel zu sehen.
Es gab Räume voller Grubenlampen, Maschienen und Werkzeuge. Alte Fotos zeigten das Leben der Bergleute. Aber auch was der Kohledreck mit der Landschaft und den Menschen anstellte.
Er hätte nie geahnt das Bergbau so interessant war.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Mittwoch 19. Juni 2013, 11:26

Felix wollte unbedingt in den Anschauungsstollen unterhalb des Museum. Der Stollen befindet sich nur 25 Meter in der Tiefe und der Rundgang ist etwa 2,8 km lang. Der Fahrstuhlführer war sehr nett und unterhielt sie mit alten Geschichten.
Felix merkte wie er leicht mit den Händen auf sein Bein trommelte.
Er war Untertage!
Naja fast!
So gut wie.
Die Fahrstuhltür ging auf und da war er.
Unter Tage.
Özcan stupste ihn vorwärts, sonst hätte er wohl noch eine Weile dagestanden.
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In den Gängen gab es die unterschiedlichen Formen des Strecken und Strebausbau zu sehen.
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Die ganze technische Entwicklung des Bergbaus konnte hier anhand originaler, lauffähiger Maschinen betrachtet werden.
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Felix bekam realistische Eindrücke des Steinkohle- und Eisenerzbergwerks.
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"Hier könnte ich die nächsten Tage verbringen." schwärmte Felix und betrachtete verträumt sein Spiegelbild in der Pfütze.
"Ja übermorgen geht es für dich weiter. Ich bin mir sicher das auch dort viele Überraschungen warten. Und du kannst ja mal wiederkommen!"
"Ich weiß, oh eine Durchsage!"
"LIEBE BESUCHER BEGEBEN SIE SICH ZUM AUSGANG: WIR SCHLIESSEN BALD!"
"Schade!"
Özcan und Felix folgten den anderen Besuchern und ließen sich mit ihnen hinausgeleiten. Hier wurde aufgepasst das niemand zurück blieb.
Oben wartete Ayshe vor dem Fahrstuhl. Sie hatte eine Bergarbeiterquitscheente im Arm und schien erholt. Auf dem Rückweg flog sie den Teppich und achtete darauf fliegenden Vögeln nicht zu Nah zu kommen.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 21. Juni 2013, 22:34

„Felix, heute an deinem letzten Tag bei uns, habe ich eine besondere Überraschung für dich!“ flüsterte Özcan verschwörerisch.
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"Ich liebe Überraschungen! Was ist es denn.“
„Haha, wenn ich dir das sage ist es keine Überraschung!“
„Bei mir kannst du eine Ausnahme machen!“
Özcan ignorierte die Worte, sprang auf und rief: „Los, los! Mach dich fertig! Wir fahren sofort los!“
„Fahren???“
„Du wirst es sehen Felix, du wirst es sehen! An einem besonderen Tag nimmt man auch ein besonderes Fahrzeug!“


„Als du von einem Fahrzeug gesprochen hast, wäre ich nie auf ein Auto gekommen. Du hast wirklich ein Auto!“ Felix staunte immer noch, dass Özcan einen Führerschein hatte. Vergnügt lehnte er sich zurück und genoss den Wind in den Haaren. Die Sonne schien und sie konnten ohne Verdeck fahren.
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Als sie einige Zeit durch die Natur gefahren waren, wagte Felix zu fragen „Wohin fahren wir?“
„Das wird die Überraschung!“ Özcan bog von der Landstraße ab und fuhr auf einen Parkplatz.
Felix fiel sofort ein „Kunstwerk“ aus Metall auf.
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„Ist das wieder ein Museum? Ein Kunstmuseum?“
„Nein!“
Neugierig sah Felix sich um. Das war doch auch eine Zeche. Özcan führte Felix auf das erste Gebäude zu und sagt: „ Hier warten wir auf deine Überraschung!“
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„Was ist es denn? Ich werde nervös. Sag schon Özcan!“
„Abwarten!“
„Özcan!“
„Da ist er schon!“
„Er?“
„Felix, darf ich dir den Bergmann vorstellen?“
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„Ja... ähm guten Tag!“ sagte Felix verlegen.
„Hier sagen wir Glückauf!“ verbesserte der Bergmann mit einem Grinsen. „Ich freue mich das du uns besuchst Felix aber so kannst du nicht mitkommen!“
„Wohin mitkommen?“ Felix war irritiert.
„Özcan geh mit dem Mann in die Besucherkaue. Ich habe da etwas vorbereitet. Wir treffen uns danach wieder hier!“
„Okay!“ lachte Özcan. „Komm Felix!“
„Wie?“ fragte Felix.
„Na, los!“ sagte der Bergmann.
„Aber....“ Felix hatte keine Chance. Ihm blieb nichts anderes übrig als Özcan zu folgen.
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„Das ist besser! Glückauf Felix!“ freute sich der Bergmann als seine Besucher wiederkamen.
„Glückauf!“ antwortete Felix stolz.
„Ausgerüstet mit Sicherheitsanzug, Lampe und COFilter bist du gut ausgerüstet und wir können los! Nein, Özcan du nicht. Wir wollen das Bergwerk noch bis 2016 betreiben. Du bringst wieder alles durcheinander.“
„Och menno! Grummel grummel!“
„Jetzt gehen wir alle noch einmal auf´s Klo und dann reiten wir los!“ verkündete der Bergmann und führte Felix in ein Gebäude.
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„So jetzt geht es los! Die Sache wird ernst, wir fahren an!“ Noch immer lachte der Bergmann.
"Anfahren? Wohin gehen wir?“
„Runter!“
Runter bedeutete hinein in den Korb und in 2 Minuten hinab in die Tiefe.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 21. Juni 2013, 22:47

Die Tür ging auf und sie waren....
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„Herzlich willkommen auf Schacht 8, 6. Sohle in 1113,5 m unter Tage!“

„Unter Tage? So tief unter der Erde?“ Felix schluckte. „Das ist kein Übungsstollen?“
„Nein, hier wird nicht geübt. Hier arbeiten meine Kollegen und ich. Aber tief ist es hier noch nicht. Wir sind noch nicht am Ende und können noch tiefer. Das hier ist eine der letzten drei Zechen in Deutschland die noch Kohle fördert und du hast die Ehre hier unten zu sein. Du bist nun der Klicky der am tiefsten unter der Erde war. Fühle dich geehrt Felix!“
„Jetzt bin ich sprachlos!“ Das war eine Überraschung. Das hatte Özcan schön eingefädelt. Dieser verrückte Klicky hatte unglaubliche Ideen. So tief unter der Erde.
Kein Fake!
„Wir fangen mit unserer Besichtigung im EHB-Lager an. Hier ist das ganze Material und Werkzeug gelagert, dass wir zum reparieren der Einschienehängebahnen brauchen.“
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Felix konnte sich gar nicht richtig konzentrieren. Er war der Klicky der um die Welt reist und nun war er auch der Klicky der tief unter der Erde war.... ist.
Sein Begleiter erzählte und Felix hörte ihm mit großen Augen zu.
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„Da hinten steht ein Grubenfahrrad. Das nehmen wir jetzt und fahren durch die Strecken. Ich möchte dir zeigen wie es hier aussieht. Özcan hat dir schon einiges in den Museen gezeigt, nun siehst du es im realen Leben. Und schau dir alles gut an. Bald wird es das nicht mehr geben!“
Kaum vorzustellen das alle Zechen schließen. Was wurde aus den ganzen Bergleuten?
Aus den Maschinen? Aus allem hier. So viele Museen konnte man gar nicht eröffnen. Was passierte mit einer ganzen Region in der es so viele Bergleute gab die ohne Zeche dastanden?
Hier unten begann Felix zu grübeln.
Je länger sie durch die Strecken fuhren, desto mehr fühlte er sich geehrt hier unten sein zu dürfen.

Nachdem sie eine ganze Zeit in die Tiefen des Bergwerks vorgedrungen waren, ging es zu Fuß weiter. Der Bergmann wollte Felix einiges aus der Nähe zeigen. Zum Beispiel einen Streb der gerade eingerichtet wird.
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„Hier stehen wir in einem zukünftigen Streb in dem die Schremwalze, dass ist das gelbe Ding, die Kohle aus dem Gestein fräst!“
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Nachdem Felix viel gestaunt und sich alles genau angesehen hatte ging es weiter in die Bandstrecke.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 21. Juni 2013, 22:58

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„Dies ist der Kreuzrahmen. Bei dem wird die ankommende Kohle auf den Ladepanzer geworfen. Von dort geht die Kohle durch einen Brecher auf´s Band!"
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„Ja, das ist hier vorne der kleine Rote!“
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„Und warum sieht das hier so chaotisch aus?“ wunderte sich Felix.
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„Das war Özcan! Er hat sich vor dir alles angesehen und musste alles anfassen! Dort vorne ist ein Kohleförderband.
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Hier wird die gebrochene Kohle zum Schacht befördert. Hier fährt niemand mehr mit einem Ponywagen herum. Jetzt gibt‘s ein besonderes Highlight. Wir fahren mit dem Band mit. Dieses ist für Personen freigegeben.
Felix zögerte. Das sah nicht sauber aus.
„Dreck gehört hier unten dazu."
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Leg dich lang auf den Bauch Felix. So kannst du dir nirgends den Kopf stoßen.“
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„Jetzt geht’s los!“ Mit der rasenden Geschwindigkeit von 2,5 m/s rasten sie los. Meter um Meter flogen dahin. Das war lustig.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 21. Juni 2013, 23:09

Bis der Abstieg näher kam.
„Jetzt musst du dich aufrichten!“ rief der Bergmann und Felix reagierte prompt. Zusammen stiegen sie auf eine Abstiegsplattform.
„Jippi, das hat Spaß gemacht!“ jubelte Felix.
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„Sollen wir dann weiter?“
„Oh ja!“ Felix war Feuer und Flamme. „Sag mal Bergmann hier hängen überall Kabel. Wo sind denn die Steckdosen?“
Da lachte der Bergmann aus vollem Hals. „Kabel? Steckdosen? Das Meiste was du hier siehst sind Schläuche und Rohre.“
„Womit betreibt ihr denn die ganzen Werkzeuge?“
„Die werden nicht mit Strom betrieben sondern mit Luft. Offener Strom ist hier unten zu gefährlich. Glaub mir das knallt! Die Druckluft fliest hier durch die Rohre. Und schau da vorn Felix.“
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„Weißt du was da steht?“

„Ja, das ist eine Dieselkatze!“
„Wie ich höre hast du im Museum gut aufgepasst!“
Als sie auf die Dieselkatze zugingen wunderte sich Felix: „Wow ist die groß und lang. Im Museum sahen sie anders aus.“
„Im Museum stehen nur die Alten. Von hier aus kann ich dir nicht sagen wie alt. Was wir hier sehen ist neue Technik. Ein D/2000, 80 Meter lang mit 8 Balken für die Lastaufnahme. Und das Beste ist, damit fahren wir jetzt!“
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Nachdem der Bergmann keine technischen Details ausgelassen hatte, blieb er an der Fahrerkabine stehen.
„Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.“ lachte der Bergmann und Felix wurde in die Geheimnisse des Fahrens eingewiesen. Und das Beste daran... Felix durfte sich selbst an den Steuerknüppel setzen.
Zum Glück gab es hier keine Enten!
Felix fühlte sich ganz groß als er mit ca 2,5 m/s durch die Strecke heizte. Es ging Rauf und Runter. Bei Rauf entdeckte er, dass die Schienen manchmal so hoch hingen das unter ihnen ein dunkler Abgrund zu gähnen schien.
„Das sind nur 12 Meter! Keine Angst!“
Während sie durch die Strecke fuhren, sah Felix weitere Orte die Özcan‘s Handschrift trugen. Als er zum Bergmann sah, nickte dieser: „Ja Özcan!“
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Die Zeit verging wie im Flug und sie mussten sich wieder auf den Rückweg machen..
Es ging mit dem Fahrstuhl hinauf.
Danach in die Lampenstube, um die Lampe und den CO Filter abzugeben.
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„Vor der Dusche gehen wir auf den Platz, da kann ich dir die Versorgung von oben zeigen.
Du sieht hier die Kompressoren für die Druckluft, Transformatoren für den Strom und Baustoffsilos für den Beton. Da ist die Kühlanlage mit Filter für die Luft, sie sorgt dafür das es unten etwas angenehmer temperiert ist."
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„Hier ist mein Büro. In meiner Arbeitszeit bin ich nicht nur Untertage, sondern schlage mich auch mit Schreibkram herum. Irgendeiner muss die Berichte ja schreiben.“
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Freitag 21. Juni 2013, 23:19

„Der Tag war lang und schmutzig, jetzt geht es in die Kaue und dann unter die Dusche!
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Du bist gut schwarz um die Nase geworden.
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Fast wie ein richtiger Bergmann Nach dem langen Tag haben wir uns eine Dusche verdient.“
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Als die Beiden sich mit Özcan auf dem Platz trafen, dämmerte es.
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Nun kam der Moment des Abschieds. Noch nie war es Felix so schwer gefallen. Bergleute schienen ein ganz besonderer Schlag Menschen zu sein. Als er sprach drückte er ganz fest die Hand des Mannes: "Vielen Dank für diesen Tag. Ich werde ihn nie vergessen!"
"Ich dich auch nicht Felix Weltreisender!"
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Samstag 22. Juni 2013, 21:40

Der Tag gestern war lang.
Oder sollte er sagen, die Nacht war kurz.
Felix war schlicht und ergreifend versumpft.
Der letzte Abend bei Özcan und seiner Familie war eine Feier, an die man sich noch lange erinnerte.
Feiern konnten die, oh oh oh!

Nach der Grubenfahrt wollte er gestern seine Wäsche noch waschen. Nun stand er am Abreisetag da und wusch und wusch.
Mit einem Waschbrett.
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Gab es hier keine Waschmaschine?
Gut es war warm und alles würde schnell trocknen. Viel Zeit hatte er nicht mehr. Am frühen nachmittag wurde er abgeholt. Sein nächster Gastgeber schickte ein Fahrzeug vorbei. Was das wohl war?

Als Felix die letzte Hose auf die Leine gehängt hatte, sah er Ayshe winken.
Aha, Frühstück war fertig.
Das lies er sich nicht zweimal sagen.
Die Tische bogen sich vor Köstlichkeiten.
Ayshe hatte sogar das gute Silbergeschirr aus der Truhe geholt.
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"Als Nachtisch gibt es noch etwas ganz besonderes!" freute sich Ayshe. "Eine Blaubeerrolle von Blueflower. Sie ist gerade von einem Boten gebracht worden."
"Blueflower? Ja an meine Gastgeberin erinnere ich mich gut. Dort hatte ich auch wundervolle Tage. Mir wird die Blaubeerrolle besonders gut schmecken!"

Ein gemütlicher Vormittag flog so dahin. Felix mußte sich um seinen Koffer kümmern. Mit einem Seufzer entschuldigte er sich und ging packen.
Er hatte gerade alles in seinem Koffer verstaut als es an die Zeltplane kopfte.
"Herr Felix, hant ihr einen Augenblick Zeit?" Es war Schwiegermons......
"Aber natürlich!"
"Ich würde gerne einige Schritte gehen!"
"Aber natürlich meine Liebe, was haben sie auf dem Herzen?"
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"Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll."
"Nur raus damit, meine Liebe, nur raus damit!"
"Sie sind... halten sie mich nicht für aufdringlich.... ein interessanter Mann Herr Felix. Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben könnten. Hier habe ich Ihnen meine Adresse aufgeschrieben."
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"Natürlich können wir in Kontakt bleiben! Das ist eine gute Idee. Möglich das unsere Reisen uns wieder zusammen bringen. Leider müssen wir nun zurück. Ich werde gleich abgeholt."
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