Tagebuch von Mara

[Artona]

Gute Besserung, Mara!
Lass dich von Chris gut umsorgen! Wie gut, dass du so gute Freunde hast.


.... Und wenn du endlich aufwachst, lernst du ja Chris' geheimnisvolles Haus kennen

[Mara]

Ja, stimmt schon - aber Chris hat wohl eine Phobie, was Psychiatrie betrifft. Oder schlechte Erfahrungen?
Jedenfalls trug er mich auf Händen *hüstl* und hat hoffentlich wirklich die richtige Idee, wie ich kuriert werden kann.

[Mara]

.... Und wenn du endlich aufwachst, lernst du ja Chris' geheimnisvolles Haus kennen

Du meinst, ich lande in seinem Haus? Das wäre ja cool
Das muss jedenfalls unbedingt noch gezeigt (gebaut?) werden

Ach ja, und eine Hochzeit soll es im Juli ja auch noch geben, wenn ich mich an meine Versprechen erinnere. also müßte ich theoretisch ja wieder gesund werden *hoff*

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ich weiß nichts von dem, was um mich herum vorgeht.
Ich weiß auch nicht, dass ich in einem relativ bequemen Bett liege
und unentwegt seltsame Phantasien ausstoße.
Zugleich habe ich wohl Fieber, bin also körperlich wie geistig völlig fertig.

»Ki Ki!«
Das Kleine weicht nicht von meiner Seite, streichelt mich, ruft mich, sucht Kontakt.
Ich weiß nicht einmal, dass es da ist.

Immer wieder flößt mir Chris Wasser ein.
Ich trinke, aber anscheinend viel zu wenig.

Er wacht bei mir.

Essen will ich nicht.
Er gibt die Speise dann Kiki.
Ich bekomme nichts davon mit.

Viele Stunden später hat sich nichts geändert an meinem Zustand.

Chris sieht wohl ein, dass er nichts weiter für mich tun kann.
Für Kiki öffnet er das zweite Bett und hebt es sogar hoch.

»Hier kannst du schlafen«, sagt er. »Pass gut auf Mara auf,
Kleines. Ich muss mal nach Medizin für sie schauen.«
»Ki Ki?«
»Ja, genau - richtige Medizin.«

In der Tür wendet sich Chris noch einmal um.
»Ich geh dann mal. Benimm dich. Wenn du hier genauso ein Chaos veranstaltest
wie in Maras Haus, ziehe ich dir die Ohren lang. Ich meine, noch länger, viel länger.«
»Ki Ki?«
»Schon gut, ich komme ja wieder. Bleib im Haus.
Essen und Trinken ist genug da. Und sicher seid ihr beide hier auch.«

Er geht fort. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass er überhaupt da war.

[/b]

[Ischade]

Och, in dem Baumhaus würde ich auch gern übernachten - aber sicher momentan nicht mit Dir tauschen. Arme Mara!!!!

[Jolande]

Ich bin gespannt, ob Kiki hier auch ein Chaos anrichtet. So ein schönes Baumhaus - und du bekommst überhaupt nichts mit, das ist schade. Du musst schnell wieder gesund werden! Du musst wieder ganz in deiner Welt ankommen.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Kiki ist ganz aufgeregt, als Schritte ertönen.
Aber zugleich ist es furchtsam.

Das ist nicht Chris!
Jemand Fremdes kommt!

Kiki zieht es vor, erst einmal durch die Dachluke zu flüchten.
Der Fremde achtet nicht weiter darauf.
Er klappt das obere Bett hoch und beugt sich über mich.

Der Fremde zieht mir die Decke weg und betastet meinen Körper.

Ich zittere.
Mir ist entsetzlich kalt.
Außerdem habe ich Angst.

Der hat dunkle Haut.
Bestimmt ist er einer der Grabräuber.
Und ich bin ihm hilflos ausgeliefert.

Endlich lässt er von mir ab.
Er geht hinaus.
Ich höre ihn hantieren.
Wenig später kommt er wieder.

Ich rufe nach dem Dschinn.
Er soll mir gefälligst einen weiteren Wunsch erfüllen und mich jetzt retten.

»Dich hat es ja wirklich übel erwischt«, murmelt der Fremde.
»Hey, ganz ruhig. Ich tue dir nichts.«
Er hebt meinen Oberkörper etwas an und flößt mir ein seltsam süßes Getränk ein.

Kiki beobachtet ihn genau.
Er merkt das natürlich.

»Komm runter, du Affe. Ich muss wieder weg.
Ich habe noch eine zweite Portion vorbereitet.
Vielleicht bist du ja intelligent genug, ihr am Abend den Trank dann zu geben.«

Er geht wirklich fort.
Der Grabräuber hat meine Pyramide verlassen.
Erleichtert dämmere ich wieder weg.
Und Kiki krabbelt an mein Kopfende und wacht über mich.

Es wird Abend.

Kiki hat den Fremden genau verstanden.
Es holt die zweite Portion des Trankes und setzt ihn mir an die Lippen.
Ich trinke. Das ist kein Wasser. Trotzdem nimmt es den Durst aus den Zellen.

Und es macht unglaublich müde!

Ich schlafe wieder ein, noch immer nicht wissend, was um mich herum vor sich geht.

[/b]

[Jolande]

Jemand, der Kiki ernst nimmt. Das ist gut, auch wenn er es als Affe bezeichnet. Immerhin ist Kiki ja geklettert wie ein Affe. Erhol dich gut!

[Ischade]

Was hast Du Dir da nur Myteriöses eingefangen? Es heißt ja immer, dass Zeitreisen gefährlich ist... Werd blos bald wieder gesund!

[Furiosa]

Was auch immer du dir eingefangen hast, du hast den Zustand des Krankseins prima beschrieben. Gute Besserung!


Draculea

[Mara]

Vielen Dank an euch

Ich denke, es ist besser, wenn man kiki für einen Affen als für einen Alien hält. Und es läuft ja auf zwei Beinen, da liegt der Vergleich ohnehin nahe.

Und was ich mir einfing? Hm, Burn-Out? Trauma? Überanstrengung? Austrocknung? Oder war doch was mit dem angebrüteten Ei? Gibt wohl keine Diagnose.

Aber vielleicht hilft der Trank des Fremden ja? Dann müßte es mir morgen zumindest etwas besser gehen

[Oktavia]

So langsam bin ich selbst gespannt, ob aus dieser Klicky-Mara irgendwann, wenn sie alles übersteht, eine Klicky-Lara (Croft) wird, denn was uns nicht umbringt, macht uns ja angeblich stärker [/quote]


Mara, die ganzen Abenteuer, die du innerhalb so kurzer Zeit durchstehen musstest, würden auch eine Klicky-Lara-Croft umhauen ! Dass du stark bist, hast du ja schon oft genug bewiesen. Und nun musst du ganz schnell gesund werden - deine Tiere und Kiki brauchen dich schließlich.

Aber da der besorgte Chris dir den fremden Mann mit dem süßen Getränk geschickt hat, wird es dir sicher bald besser gehen!

LG Oktavia

[erwinius]

Wirklich eine tolle und spannende Geschichte mit vielen Details
Weiter so

Grüsse aus Helvetien
Erwinius

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Als ich heute am Nachmittag aufwache und mich verwundert umschauen will,
höre ich ein hocherfreutes: »Ki Ki.«
»Wo kommst du denn her?«, wundere ich mich.

Stürmische Begrüßung.
Das Kleine freut sich über die Maßen, dass ich es endlich erkenne.

Wir sind aber nicht allein.

»Zurück in der Gegenwart?«, fragt Chris.
Er lächelt. Und er wirkt sehr erleichtert.
»Wo bin ich hier? Und wie komme ich hierher?«
»Nicht aufregen. Ich erzähle dir alles. Aber erst essen und trinken.«

Da habe ich nichts dagegen.
Ich verspüre wirklich unbändigen Hunger und gewaltigen Durst.

Chris erzählt mir dann, wie Martha mich fand,
dass ich im Delirium war und er mich hierher brachte.
»Ist klein und gemütlich hier«, meint er. »Habe mal ein paar Jahre hier gewohnt.«
»Bringst du mich heim?«, will ich wissen.
»Noch nicht«, entscheidet er gelassen. »Du phantasierst immer noch von Geistern,
Räubern, Riesenschlangen und Harems, von fliegenden Teppichen und Sklavenmärkten.
Mag was dran sein, okay. Aber du brauchst noch viel Ruhe, wenn du keinen Rückfall riskieren willst.«
»Meine Tiere ...«
»Die sind alle gut versorgt«, beruhigt er mich.

»Du weißt, dass du total durchgeknallt bist und Katastrophen förmlich anziehst?«
Er grinst. »Nicht mal in Urlaub fahren kannst du, ohne dass etwas passiert.«
»Das Flugzeug ...«
»Ja, kam in allen Nachrichten, dass es abstürzte. Die Leute sind alle gefunden worden.
Sie haben Schreckliches durchgemacht und sind, bis auf den Piloten, in psychologischer Behandlung.«
»Alle Frauen sind zurück?«

Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll.
Was wird nun aus Zecke?
Ich muss ihn zu seinem Frauchen bringen.

»Fast alle«, antwortet Chris. »Eine Frau blieb dort. Sie gab ein Interview in Skype,
in dem sie sagt, dass sie freiwillig bei dem Beduinenstamm bleibt und hofft, Prinz Akim werde sie heiraten.«
»Theodora?«, hoffe ich.
»Genau die. Verarmter Landadel. Sie hat immer auf eine gute Partie gehofft.«
»Du kennst sie? Und was ist mit dem Piloten?«
»Ich kannte sie flüchtig, ja.« Er zögert. »Der Pilot behauptet, ein Terrorist auf einem
fliegenden Teppich habe das Flugzeug angegriffen. Er ist jetzt in der Psychiatrie.
Genau die wollte ich dir ersparen.«

Chris entscheidet, dass ich Ruhe brauche, und lässt mich allein,
nachdem er noch sagte, wo ich was finden kann.

Also erst mal anziehen und dann raus gehen.
Wenn er mich nicht heim bringt, gehe ich eben allein dahin.
Wird so schwierig ja nicht sein.

Ist es wohl doch!

Ich befinde mich in einem Baumhaus auf einer winzigen Insel.
Ringsum ist alles sumpfig. Die Treppe ist hochgezogen.
So kann kein unerwünschter Besuch kommen.
Vielleicht ganz gut so. Ob Luchse Kikis fressen?

In der Kiste am Kran ist alles Mögliche an Werkzeugen und Vorräten
sicher vor wilden Tieren ausgelagert.

Eigentlich eine geniale Idee, finde ich.
Die Hütte ist ja klein.
Was man nicht zum sofortigen Zugriff braucht,
ist so sicher verwahrt, ohne wirklich Platz wegzunehmen.

[/b]

[Mara]

Kiki geht ins Haus, klettert aufs Bett und steigt durch die Dachluke.
Ich folge ihm.

Das ist ja toll hier oben.

Da hat man einen klasse Ausblick.
Mit dem Fernglas aus der Vorratskiste verschaffe ich mir erst einmal einen Überblick.
Der Sumpf ist ziemlich groß, wie es aussieht.
Ringsum nur Wald. Ich kann keine Wege entdecken.

Das ist ein Paradies für die Fischotter, die da unten spielen.
Es macht richtig Spaß, sie zu beobachten.
Das sind putzige Tiere.
Drollig, wie sie einander spielerisch jagen oder das Fell putzen.

Oh, ups, da hinten sind Bären.

Aus sicherer Entfernung sind auch sie nett anzuschauen.
Aber es ist wohl keine gute Idee, ihnen zu nahe zu kommen.

Sieht so aus, als sei ich auf dieser Insel gefangen.
Schon wieder gefangen!

Das darf einfach nicht wahr sein!

Ich klettere runter.

Die Hängebrücke, die ich von oben entdeckt habe, führt vermutlich zu einem Weg,
den ich nur noch nicht sehen kann.

Also lasse ich die Treppe runter.
Vor den Luchsen fürchte ich mich seltsamerweise nicht.
Das sind schließlich auch nur Katzen.

Von hier aus kann ich die Schöpfer des Sumpfes genau beobachten.

Fleißig arbeiten die Biber daran, den Wasserspiegel so weit zu heben,
dass der Eingang zu ihrem Nest immer unter ihm liegt.
Klar, dass ich da ein paar Fotos schieße.

Mist, die Brücke ist defekt.

Da kann man nicht drüber.
Selbst die Bretter unter meinen Füßen knirschen verdächtig.
Ich würde doch gern nach Hause gehen wollen!

Morgen!
Morgen gehe ich.
Ganz bestimmt!

Heute bin ich nur unheimlich müde.
Es war doch sehr anstrengend, sich umzusehen.
Es ist besser, ich lege mich wieder hin.

Morgen geht es mir gewiss dann sehr viel besser.

[/b]