Tagebuch von Mara

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Meerkoenig
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Meerkoenig » Montag 11. Januar 2016, 20:55

:kavalier
Alle sind lieb zu dir :gruebel :pfeif :gruebel :pfeif
oha der Theo und der Prof. :gruebel :pfeif
Mein Dreizack wackelt und schlägt Funken. :pfeif
Muß ich auftauchen :gruebel
:kavalier
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Mara
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Montag 11. Januar 2016, 21:09

Meerkoenig hat geschrieben: Alle sind lieb zu dir ... oha der Theo und der Prof. :gruebel :pfeif
Noch reden die ja nur und stellen nichts mit mir an :wink
Meerkoenig hat geschrieben: Muß ich auftauchen :gruebel
Oha, selbst der König der Meere will mir zu Hilfe eilen. Wer braucht da noch Aliens? :knicks
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.

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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Dienstag 12. Januar 2016, 13:35

Liebes Tagebuch!

Schon wieder Besuch und schon wieder sind es fremde Leute. Sie
heißen Paul und Samira. Anscheinend sind wir gute Freunde. Es ist
rührend, wie besorgt sie um mich sind. Und nett sind sie auch, finde ich.

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Charly hat eben die Leute im Nachbarzimmer versorgt.
Die alte Frau, die dort ihren Enkel besuchte, schimpft mit ihm.
»Ihr taugt hier alle nichts«, fährt sie Charly an. »Meinem Jungen geht es immer schlechter.«
»Er ist sehr schwer verletzt«, mahnt Charly. »Die Ärzte tun, was sie können.«
057.jpg

»Dummes Geschwätz«, keift sie und gibt Charly einen Stoß, so dass
er das Gleichgewicht verliert. »Ihr wollt ihn bloß ausnehmen.«
Fast fluchtartig läuft sie dann zum Fahrstuhl und entschwindet allen Blicken.
058.jpg

»Wer war das denn?«, staune ich.
»Für die Angehörigen ist es oft schwer«, antwortet Charly betrübt. »Sie
brauchen einen Schuldigen, weil sie anders das Leid nicht ertragen können.«
059.jpg

Ich schaue kurz ins Nachbarzimmer. Der junge Mann ist immer noch - oder
schon wieder - ohne Bewusstsein. Ich habe ihn jetzt schon mehrmals gesehen.
Sein Zustand bessert sich wirklich nicht. Schade.
060.jpg

Inzwischen hat sich Charly meinen Freunden vorgestellt und ihnen
auch versichert, dass ich gesunde.
»Ihr Freund Theodor von Mainberg achtet schon darauf, dass Mara
nur die beste Pflege erhält«, verspricht er.
»Ihr Freund?«, hakt Samira nach.
»Ja, die beiden sind doch zusammen, nicht wahr?«
»Wenn, dann noch nicht lange«, antwortet sie zweifelnd.
061.jpg

»Sie sind nicht zusammen«, mischt sich Ursid jetzt ein.
Paul redet mit ihm, stellt sich vor, fragt, wer er ist.
»Ich bin so etwas wie Maras Traum«, lacht er. »Oder wie eine
Sternschnuppe, die auf sie aufpasst.«
»Oder was tust du für sie?«
»Träume müssen nichts tun. Sie müssen nur da sein«, antwortet er gelassen.
062.jpg

Es ist noch mehr Besuch gekommen. Aber man lässt die anderen nicht hoch zu mir.
So viel Publikumsverkehr ist in dieser Klinik weder gewollt und erwünscht. Also gehe
ich runter. Schön, Emmy und Rick warten im Garten auf mich.
»Ich muss euch etwas fragen«, dringe ich auf sie ein. »Wer ist Theo und
was habe ich mit ihm zu schaffen?«
Emmy und Rick lachen. Sie erzählen, wie wir Theo in Südamerika gerettet haben,
wie er sich unserer Gruppe anschloss, wie ich mit ihm Tango tanzte und wie sehr
er mir auf die Nerven ging.
»Er ist nicht mein Freund und Partner?«, vergewissere ich mich hoffnungsvoll.
Als sie bestätigen, atme ich auf.
063.jpg
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Dienstag 12. Januar 2016, 13:39

Die Alte von vorhin kommt vorbei. Sie will zum Hinterausgang im Garten.
Plötzlich bleibt sie stehen. Sie schaut mich durchdringend an.
»Verschwinde von hier, Kindchen«, flüstert sie mir dann mit
verschwörerischer Stimme zu. »Hier sterben Menschen.«
Dann ist sie weg. Ich sehe ihr nach und denke, dass das in einem
Krankenhaus leider mit zum Alltag gehört. Sie tut mir wirklich leid.

064.jpg

Emmy und Rick verabschieden sich. Im Besucherraum sind ja noch Paul
und Samira. Oh, schön, Eddy und sein Bruder Chris sind auch hier. Ich
bin gerührt, wie treu sie alle immer wieder kommen. Auch sie frage ich
nach Theo. Und sie alle versichern mir, dass ich nicht Theos Mädchen bin.
065.jpg

Ursid gesellt sich zu uns. Aber viel reden geht jetzt leider nicht mehr.
Zwei Assistenzärzte kommen und verlangen, dass wir ruhen sollen.
Sie schieben uns förmlich vor sich her.
066.jpg

Nachdem wir also wieder brav im Bett liegen, kommt Taubenschlag
vorbei, kontrolliert den Medikamentationsplan und ermahnt Charly
eindringlich, jede Aufregung von mir fernzuhalten.
Charly verspricht es. Was sollte er auch sonst tun?
067.jpg

Ich hoffe, dass Hugos OP gut verlief und dass ich jetzt bald entlassen werde.
Dann spielt das alles ohnehin keine Rolle mehr.
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Ischade
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Ischade » Dienstag 12. Januar 2016, 15:01

Wo bist Du da nur gelandet? Können Deine Freunde Dich nicht heimlich entführen???
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Jolande
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Jolande » Dienstag 12. Januar 2016, 15:13

Vielleicht ist die Alte ein bisschen wirr im Kopf - aber sagen nicht Narren die Wahrheit? :gruebel
Nicht umsonst hast du eine Sternschnuppe als Aufpasser! Pass auf dich auf - nichts unterschreiben!
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Playmofee » Dienstag 12. Januar 2016, 17:36

Sei gegrüßt, liebe Mara!

So schnell wie Du schreibst und postest, kann ich gar nicht mitlesen.
Dennoch ist es höchst unterhaltsam, das Tagebuch zu verfolgen. Ursid
ist wohl inzwischen zu festen Bestandteil Deiner Geschichte geworden.
Das freut mich. :rockcool
Was mir aber aufgefallen ist, sind Deine schönen, blaugrünen Fenster.
Hast Du da in etwa Glasmalerei betrieben oder ist dünner Stoff im Spiel?
Es sieht auf alle Fälle sehr schön aus.
Viel Spaß beim Schreiben
wünscht Dir die
Playmofee :rose
Es ist nicht leicht für einen
Nachtmenschen
tagsüber zu arbeiten
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Mara
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Dienstag 12. Januar 2016, 18:06

Ischade hat geschrieben: Können Deine Freunde Dich nicht heimlich entführen???
Hm, wäre mein Tagebuch nicht sher, sehr langweilig, wenn ich immer sofort gerettet werde? :gruebel
Jolande hat geschrieben:Vielleicht ist die Alte ein bisschen wirr im Kopf - aber sagen nicht Narren die Wahrheit? :gruebel
Das mag sein, dass ein Körnchen wahrheit drin steckt. Aber ob wir das je erfahren werden? :what
Playmofee hat geschrieben: Ursid ist wohl inzwischen zu festen Bestandteil Deiner Geschichte geworden.Das freut mich.
Tja, wenn einem quasi ein stern in den Garten fällt, muss man ihn doch aufheben, gelle :kicher
Playmofee hat geschrieben: Was mir aber aufgefallen ist, sind Deine schönen, blaugrünen Fenster.
Hast Du da in etwa Glasmalerei betrieben oder ist dünner Stoff im Spiel?
Gut erkannt. Das ist Stoff. Diese Glaswände verlangen halt einen Hintergrund und das Himmelsblau wirkte so leer.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Mittwoch 13. Januar 2016, 10:07

Liebes Tagebuch!

Als ich heute morgen nach dem armen Kerl im Nachbarzimmer schauen will, ist sein Bett leer.
»Er hat es nicht geschafft«, sagt Schwester Maria. »Kanntest du ihn denn?«
»Nein, nicht wirklich. Seiner Oma bin ich begegnet.«
»Es war ein Autounfall«, erzählt sie. »Eigentlich hätte er ins Städtische gemusst.
Aber die schweren Kopfverletzungen haben unseren Professor dann doch erweicht,
so dass er ihn aufnahm. Hat leider nichts genutzt in dem Fall.«

068.jpg

Ich gehe ein wenig in den Garten. Heute fühle ich mich wirklich etwas
kräftiger und weniger benommen. Auch der Kopfschmerz hat nachgelassen.
Und es tut gut, endlich einmal wieder ein Kleid zu tragen und nicht im
Morgenmantel rumzulaufen.
Ich sehe die beiden Freunde. Der Typ im Rollstuhl ist auf dem Weg der Besserung.
Irgendwie beruhigt es mich, nach dem Todesfall von eben nun Gesundung zu sehen.
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Die beiden reden unablässig miteinander. Der im Rollstuhl hat seine Sprache wieder
gefunden. Als ich lausche, begreife ich, dass die zwei sich über mathematische Glei-
chungen austauschen. Für jemanden, der angeblich keine Leuchte ist, schon beachtlich.
070.jpg

Jetzt kommt auch noch der Professor mit seinen Assistenten, denen er die
erstaunliche Genesung seines Patienten präsentiert. Der Mann fand nicht
nur seine Sprache wieder, sondern infolge des meisterhaften Eingriffs, bei
dem Teile des Fasciculus arcuatus genannten Nervenfaserstranges erstmals
transplantiert wurden, gewann er auch die Fähigkeit, vielfältige Interessen
zu entwickeln und komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
Taubenschlag ist sehr stolz auf sich.
070a.jpg

Am Abend will ich aber doch noch wissen, ob auch Hugo seinen Eingriff gut überstand.
Ich gehe nach unten. Blöderweise will sein Butler mich wieder nicht vorlassen.
»Er braucht noch etwas Ruhe«, mahnt er. »Aber es ging alles gut. Der Professor
ist sehr zufrieden.«
071.jpg

Hugo hat mich gehört und steht auf.
»Mara, schön, dich zu sehen«, grüßt er, woraufhin der Diener mich vorbei lässt.
»Ich wollte sehen, dass es dir gut geht. Ist alles so, wie es sein soll?«
»Das weiß ich noch nicht. Bin noch halb in Narkose«, schmunzelt er. »Der Professor
sagte aber, dass ich übermorgen entlassen werde und dass alles gut gelaufen sei.«
072.jpg

»Dann komme ich davor auf alle Fälle noch einmal zu dir und wir verabschieden uns«,
verspreche ich, ehe ich gehe und mich wieder hinlege.
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Ischade » Mittwoch 13. Januar 2016, 11:05

Mara hat geschrieben:
Ischade hat geschrieben: Können Deine Freunde Dich nicht heimlich entführen???
Hm, wäre mein Tagebuch nicht sher, sehr langweilig, wenn ich immer sofort gerettet werde? :gruebel
Hm... vielleicht... aber ich merke jedesmal, wie Deine Geschichten mich mitnehmen und ich mir tatsächlich Sorgen mache. Tja, Du schreibst einfach zu gut!
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Artona » Mittwoch 13. Januar 2016, 14:22

Ist ja merkwürdig, der eine ist tot und der andere kann plötzlich mathematische Gleichungen. Der Professor wird doch nicht etwa .... :gruebel
Das Krankenhaus ist jedenfalls nicht geheuer. :mussweg
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Oktavia » Mittwoch 13. Januar 2016, 14:33

Artona hat geschrieben:Ist ja merkwürdig, der eine ist tot und der andere kann plötzlich mathematische Gleichungen. Der Professor wird doch nicht etwa .... :gruebel
Das Krankenhaus ist jedenfalls nicht geheuer. :mussweg
Ja, also diese Transplantation des Fasciculus arcuatus erstaunt mich doch auch ein wenig :gruebel .

Vielleicht ist die alte Dame gar nicht so verrückt und man sollte ihrem Instinkt ein bisschen mehr vertrauen.

Hoffentlich kommst du da bald raus, Mara!
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Mittwoch 13. Januar 2016, 14:36

Ischade hat geschrieben: wie Deine Geschichten mich mitnehmen und ich mir tatsächlich Sorgen mache. Tja, Du schreibst einfach zu gut!
Vielen Dank :knicks Aber du weißt ja, am Ende geht doch (fast) immer alles gut aus - und ich habe viele Beschützer :kicher
Oktavia hat geschrieben: Vielleicht ist die alte Dame gar nicht so verrückt und man sollte ihrem Instinkt ein bisschen mehr vertrauen.
Naja, da wird schon etwas dran sein. Nur wer glaubt schon einer alten Frau? Wenn ich hier je rauskomme, werde ich mal recherchieren, nehme ich mir vor.
Artona hat geschrieben:Ist ja merkwürdig, der eine ist tot und der andere kann plötzlich mathematische Gleichungen. Der Professor wird doch nicht etwa .... :gruebel
Du konstruierst einen Zusammenhang? :gruebel Ist wirklich sehr seltsam. aber die meisten Patienten hier überleben einfach nur Kopfprobleme, sagt man. Und Hugo scheint seine OP ja gut überstanden zu haben. Wenn sich bei ihm jetzt nicht noch Probleme ergeben - schreck ... Theo sagte doch, dann sei dran :wirr
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 14. Januar 2016, 12:06

Liebes Tagebuch!

Ich versteh die Welt nicht mehr. Ich habe nichts unterschrieben und zu
nichts meine Einwilligung gegeben. Bis auf die fehlende Erinnerung und
das ständige Kopfweh bin ich doch eigentlich gesund. Trotzdem haben
sie mir heute morgen andere Pillen als sonst gegeben; welche, die mich
völlig benommen machen. Ein mir unbekannter Assistenzarzt hat mich abgeholt.
»Ich bin gleich soweit«, sagt Taubenschlag. »Setzen sie schon mal die Spritze.«

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»Sind sie sicher, dass die Dosis nicht zu niedrig ist?«, vergewissert sich der Mann.
»Tun sie, was ich sage«, verlangt der Professor da energisch. »Die Patientin würde
mit höherer Dosis in Vollnarkose fallen. Bei Gehirnoperationen kann das tödlich
sein. Nur bei vollem Bewußtsein sehe ich ihre Reaktionen.«
»Verzeihung, Professor«, stottert der Mann, der den Tadel nur schwer schluckt.
074.jpg

Mist, ich will mich wehren und dem Kerl eine auf die Nase hauen. Aber die Pillen
haben mich völlig lethargisch gemacht. Ich kann kaum die Hand zur Faust ballen.
Als die Nadel in mich dringt, kann ich nicht einmal zusammen zucken.
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Bis die Spritze wirkt, vergeht wohl noch etwas Zeit. Zumindest hat
Taubenschlag es nicht eilig. Er bedient seinen Computer, sucht wohl
Anleitungen oder Ergebnisse meines EEG.
076.jpg

»Sie können jetzt gehen«, sagt der Professor endlich, nachdem er
alle seine Werkzeuge ausgewählt hat.
»Ich dachte, ich darf assistieren.«
»Nicht hierbei«, wehrt Taubenschlag ab. »Die Operation ist sehr
kompliziert. Ich will keine Ablenkung dabei.«
077.jpg

Während der Assistenzarzt OP2 verlässt, liege ich völlig ausgeliefert
auf dem Tisch und sehe, wie Taubenschlag mit einer Säge den besten
Ansatzpunkt sucht. Noch ist er wohl nicht sicher, welche Ecke meines
Schädels er spalten will.
078.jpg

Er rückt das Licht zurecht und nickt zufrieden.
»Es tut fast nicht weh«, verspricht er fast zärtlich. »Danach bist du wie neu.«
Er hebt die Säge an. Ich möchte schreien und mich wehren, aber es geht nicht.
Mit einem Male zuckt der Professor wie vom Blitz getroffen zusammen und taumelt
zurück. Sein Werkzeug entfällt seinen Händen, ehe er ohnmächtig zu Boden fällt.
079.jpg

Ich will mich aufrichten, zumal ich ja nicht einmal festgeschnallt bin. Aber ich
habe keine Kraft. Ich bin zwar bei vollem Bewusstsein, aber doch wie gelähmt.
080.jpg
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Re: Tagebuch von Mara

Beitrag von Mara » Donnerstag 14. Januar 2016, 12:12

Ein blaues Gesicht beugt sich über mich. Hach, ist das schön.
Ich erinnere mich an so gut wie gar nichts, aber dieses Gesicht kenne ich.
Alik’thra hat mich gerettet. Für einen Alien ist er wirklich sehr, sehr nett.
»Verlasse diesen Ort«, befiehlt er. »Du hast nicht viel Zeit. In zwei, drei
Erdumdrehungen lässt die Wirkung des Phasers nach.«
Ich würde mich gerne bedanken. Dummerweise kann ich gerade nicht sprechen.

081.jpg

Schritte nahen. Alik dreht sich um und verschwindet hinter einem der
Wandschränke. Vermutlich befindet sich dort ein geheimer Gang. Der
Schrank jedenfalls rutscht fast geräuschlos an seinen alten Platz zurück.
082.jpg

Theo kommt herein. Der Professor hat sich eben wieder erhoben.
Er zittert am ganzen Körper.
»Was ist passiert?«, ruft Theo aus.
»Ich muss einen Stromschlag bekommen haben«, murmelt Taubenschlag verstört.
»Ich assistiere ihnen«, bietet Theo an. »Dann können wir es jetzt zu Ende bringen.«
»Meine Hände zittern«, lehnt der Prof ab. »Bringen sie Mara auf ihr Zimmer.
Morgen oder übermorgen wiederholen wir alles. Bis dahin sind die Stromkreise
hier auch überprüft.«
083.jpg

Seufzend hievt mich Theo in einen Rollstuhl.
»Mach dir keine Sorgen, Mara«, tröstet er mich. »Aufgeschoben ist nicht
aufgehoben. Du bekommst noch alle Hilfe, die du brauchst.«
084.jpg

Theo fährt mich eigenhändig zum Fahrstuhl und bringt mich nach oben. Dabei
redet er ununterbrochen davon, dass ich nicht traurig sein soll und dass ich halt
nur ein, zwei Tage länger warten müsse, ehe ich wieder ganz gesund sei.
085.jpg

Charly wartet schon auf meine Rückkehr. Er atmet insgeheim auf, weil ich
im Rollstuhl sitze und nicht auf einer Bahre reingebracht werde.
»Gab es Komplikationen?«, fragt er besorgt.
»Nur mit den Geräten«, wehrt Theo ab. »Die Patientin braucht jetzt Ruhe,
Pfleger. Keine Besuche, weder heute noch morgen.«
»Natürlich«, verspricht Charly dienstbeflissen. »Sie wissen am besten, was gut für sie ist.«
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Sie bringen mich gemeinsam ins Bett. Charly deckt mich sofort zu.
Spritze und Pillen wirken noch. Ich verschlafe den Rest des Tages.
087.jpg

Und ich merke nicht einmal, dass Charly und Ursid gemeinsam bei mir wachen.
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