Ich habe der Mamsell natürlich erzählt, was vorgefallen ist.
Jetzt macht sie sich Sorgen und fürchtet, Boris habe den
Fürsten gegen sich aufgebracht.
»Der Junge hat so gar keinen Respekt«, murmelt sie.
»Aber er ist klug«, antworte ich. »Seine Freunde draußen
beschützen Kiki und mich. Und dich wohl auch.«
Am Mittag kommt Boris vor, um uns über den Stand der
Dinge zu informieren.
»Dummerweise«, sagt er in verschwörerischem Tonfall, »ist
das Geschehen in der Schatzkammer bekannt geworden und das
Volk fordert nun den Beweis, dass Frederick der rechtmäßige Fürst ist.«
»Heißt das, das Schwertfest wird vorgezogen?«, will ich wissen und
ahne, dass Boris am Wissen des Volkes nicht unbeteiligt ist.
»So ungefähr«, bestätigt Boris. »Du bleibst heute besser in der Küche.«
»Ki Ki?«
Boris lacht das Kleine an.
»Genau, du schreibst gerade Geschichte«, meint er vergnügt. »Jetzt
haben wir einen Affen auf dem Thron. Wenn du morgen das Schwert
ziehst, regiert uns ein kleiner, blauer Fürst mit sehr viel Verstand.«
»Moment«, mische ich mich ein, »du erwartest doch nicht,
dass Kiki den Fürsten ablösen wird.«
»Warum nicht? Dem Volk wird es unter Kiki garantiert besser gehen.«
»Und wie es Kiki dabei geht, ist dir egal?«
»Es wird ihm gut gehen in Tharesa«, verspricht Boris. »Und dir ja
auch, denn als seine Freundin bleibst du doch bei uns, nicht wahr?«
Ich lege die Hände beschirmend auf Kiki.
»Wir werden sehen«, weiche ich aus, denn diesen Plan
muss ich erst einmal verdauen.
Ich schlafe nicht gut in dieser Nacht. Kiki kommt immer wieder rein,
um nach mir zu sehen. Ob es wohl versteht, um was es bei alledem geht?
Bisher war Kiki immer verständig. Ich glaube, es lässt sich nicht täuschen.